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The Killer: A Girl Who Deserves To Die - Filmposter
Original Title:
Deo kil-leo: juk-eo-do doi-neun a-i

South Korea 2022

Genre:
Action

Director:
Choi Jae-hoon

Cast:
Jang Hyuk
Lee Seo-young
Bruce Khan
Lee Seung-joon
Bang Eun-jung


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The Killer: A Girl Who Deserves To Die

The Killer: A Girl Who Deserves To Die - Film Screenshot 1

Story: Bang Eui-kang (Jang Hyuk) lebt mit seiner Frau Seong-yeon (Bang Eun-jung) in einem wunderschönen Haus und die beiden müssen sich wegen des Geldes keine Gedanken machen. Seong-yeon möchte mit einer Freundin verreisen, aber diese hat eine siebzehnjährige Tochter, auf die jemand aufpassen muss. Eui-kang fällt die Aufgabe zu, für drei Wochen auf das Mädchen Yoon-ji (Lee Seo-young) aufzupassen. auch wenn er gar nicht begeistert davon ist. Als er sieht, wie das Mädchen mit einigen wenig vertrauenswürdig aussehenden Jungs loszieht, folgt er ihr und kommt gerade noch rechtzeitig, um sie und ihre Freundin vor einem Prostitutionsring zu retten. Kurz darauf zeigt sich, dass an dem Ort, wo Eui-kang die Mädchen gerettet hat, ein Mord begangen wurde. Dafür wurde ein Messer benutzt, an dem Eui-kang seine Fingerabdrücke hinterlassen hat, weshalb er von dem Prostitutionsring erpresst wird. Die Gangster wollen das Messer der Polizei übergeben, wenn er nicht macht, was sie von ihm verlangen. Die Polizei verdächtigt jedoch bereits Eui-kang, da eine Überwachungskamera seinen Wagen am Tatort aufgenommen hat. Die Gangster haben sich aber eindeutig mit dem Falschen angelegt, denn Eui-kang war früher Profikiller. Als er bei den Gangstern etwas aufgeräumt hat, kommt er nach Hause und muss feststellen, dass Yoon-ji entführt wurde. Um das Mädchen wiederzufinden, muss der Killer herausfinden, warum jemand so ein großes Interesse an dem Mädchen hat.

Filmroll The Killer: A Girl Who Deserves To Die - Film Screenshot 2 The Killer: A Girl Who Deserves To Die - Film Screenshot 3 Filmroll
The Killer: A Girl Who Deserves To Die - Film Screenshot 4

Kritik: Zumindest kurzzeitig schien es, dass "The Killer" dank Mund-zu-Mund-Propaganda einen recht ordentlichen Bekanntheitsgrad bekam. Und auch wenn der Streifen schlussendlich eine richtige Story oder auch nur ansatzweise dreidimensionale Charaktere vermissen lässt, bringt er die Art von stylisher Action auf den Bildschirm, die man schon seit langem in koreanischen Actionfilmen vergeblich sucht. Kein völlig übertriebenes Actionspektakel, das einem Kopfschmerzen bereitet, wie beispielsweise "Carter", sondern eine Rückkehr zu "The Man From Nowhere", der als Inspirationsquelle sogar namentlich genannt wird und natürlich "John Wick". Anders als bei "A Bittersweet Life", der dank der Schauplätze und Kinematagrafie ebefalls sofort in Erinnerung gerufen wird, lässt der Streifen aber das passende Maß an Emotionen vermissen. Dafür bekommen wir die Art von Anti-Helden, die man schon lange nicht mehr in einem Actionfilm gesehen hat.

The Killer: A Girl Who Deserves To Die - Film Screenshot 5

Eui-kang ist eigentlich ein zwar ruhiger, aber sympathischer Geselle. Ein bisschen trockener Humor, der durch kleine innere Monologe hervorsprießt, als er sich um die Teenagerin kümmern muss, macht ihn ebenfalls recht zugänglich. Das ändert sich aber im weiteren Verlauf des Films, denn die warmherzige Art, die er seiner Ehefrau und etwas später langsam auch Yoon-ji zeigt, wird von Handlungen abgelöst, die man nur von einem Soziopathen erwarten würde. Eui-kang tötet nicht nur jeden, der sich ihm in den Weg stellt, sondern er lässt auch keine Gnade walten. Wer glaubt, dass er ab und zu den einen oder anderen laufen lassen würde, der sich ihm in den Weg gestellt hat, irrt. Das ist durchaus krankhaft zu nennen. Er hat auch kein Problem damit, für Informationen Frauen zu quälen, die genauso böse sein können wie die Männer in diesem Streifen, womit unter Umständen gleichberechtigter vorgegangen wird, als in den künstlich politisch korrekt gedrehten Filmen.

The Killer: A Girl Who Deserves To Die - Film Screenshot 6

Einige Klischees werden ebenfalls aufgebrochen, so bricht Yoon-ji nicht mal ansatzweise in Begeisterung aus, als Eui-kang anfängt, sich gelangweilt durch eine ganze Gruppe von Gangstern zu kämpfen. Sie wirkt auch nicht wie das typische verängstigte Mädchen, das gerettet werden muss. Die Jungfrau in Not ist sie trotz allem. Eui-kang ist daneben erfrischend rücksichtslos, denn er rammt auch mal einfach einen Wagen, in dem das Mädchen offensichtlich sitzt, wenn er dadurch ihrer Befreiung näherkommt. Generell wird hier niemand mit Samthandschuhen angefasst. Alles ist rau und brutal, doch die Sets und Action sehen poliert und stylish aus. Eigentlich fällt doch recht schnell auf, dass der Film kein riesiges Budget hatte, aber die Regie und Actionchoreographie sowie einige schön gestaltete Innenräume lassen das schnell vergessen. Visuell weiß der Film klar, wo er hin will und dort kommt er auch an, selbst wenn die Werke, an denen er sich orientiert, nur allzu offensichtlich sind.

The Killer: A Girl Who Deserves To Die - Film Screenshot 7

Genau genommen, könnte man diese Kritik auch kurzfassen und festhalten, dass alle Actionliebhaber, welche die bereits genannten Filme zu schätzen wissen, auch hier voll auf ihre Kosten kommen. Die Action ist großartig choreografiert und dank langer Aufnahmen ohne Schnitt spektakulär anzusehen sowie blutig. "The Killer" ist einer jener Filme, bei denen in die Planung der Actionszenen die eigentliche Zeit geflossen ist. Das Drehbuch kann man getrost vergessen, die Dialoge sind sehr dünn, die Wendungen und Ereignisse sind entweder irrelevant oder lassen den Film nur unnötig chaotisch wirken. Der eigentliche Star ist wie gesagt die Action und diese kann auch dank Darsteller Jang Hyuk begeistern. Wie viel körperlichen Einsatz er hier zeigt, ist beeindruckend, und damit stellt er so ziemlich jeden seiner Kollegen in den Hintergrund. Regisseur Choi Jae-hoon hat ihn schon in "The Swordsman" seine Expertise zeigen lassen, aber hier kommt noch ein wenig Gun-Fu und John Wick-Geballer dazu, obwohl man in einer Szene genauso gut an "Equilibrium" erinnert wird.

Filmroll The Killer: A Girl Who Deserves To Die - Film Screenshot 8 The Killer: A Girl Who Deserves To Die - Film Screenshot 9 Filmroll

The Killer: A Girl Who Deserves To Die - Film Screenshot 10

Als Bösewicht, der überraschend viel Charisma besitzt, darf Bruce Khan ("Revenger") auftreten, und dieser ist auch der einzige, der dem Protagonisten irgendwie gefährlich werden könnte. Ansonsten ist Eui-kang mehr oder weniger unverwundbar und auch ein Sprung aus dem dritten oder vierten Stock hält ihn nicht auf. Bei all der gelungenen Action ist es auch schön, beim Abspann einen Blick hinter die Kulissen zu bekommen und auch fehlgeschlagene Stunts zu sehen. Mit seinen 95 Minuten Laufzeit ist der Film auch knackig verpackt und kommt ohne Längen aus. Die Geschichte ist nicht von Belang - man hat es z.B. nicht mal für nötig gehalten, eine nachvollziehbare Erklärung zu formulieren, warum Yoon-ji so wichtig ist - und Eui-kang hat als wichtigstes "Charaktermerkmal" spendiert bekommen, dass er sich anscheinend durch Kaffee von seinen Verletzungen heilt, zumindest hat er ständig einen in der Hand. Eigentlich müsste "The Killer" kritischer betrachtet werden, aber man bekommt hier endlich wieder einen Film mit einem Anti-Helden und wunderbar choreografierter und eingefangener Action. Wer auf der Suche nach so etwas war, wird hier seinen Spaß haben. Wer nicht, hat keinen Grund, sich den Film anzusehen. Manchmal liegen die Dinge eben so einfach.

(Autor: Manfred Selzer)
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