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The Door Into Summer - Filmposter
Original Title:
Natsu e no Tobira: Kimi no Iru Mirai e

Japan 2021

Genre:
Thriller, Sci-Fi

Director:
Takahiro Miki

Cast:
Kento Yamazaki
Naohito Fujiki
Kaya Kiyohara
Natsuna Watanabe
Hidekazu Mashima
Taizo Harada
Rin Takanashi
Kenta Hamano
Tomorowo Taguchi


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The Door Into Summer

The Door Into Summer - Film Screenshot 1

Story: Im Jahr 1995 ist Soichiro Takakura (Kento Yamazaki) ein Wissenschaftler, der sich mit Robotik beschäftigt. Nachdem seine Eltern gestorben waren, wurde er vom Kollegen seines Vaters aufgenommen, bei dem er alles zum Thema Robotik gelernt hat. Allerdings sind bei einem Unfall dann auch seine Zieheltern gestorben, sodass er niemanden mehr außer seiner Stiefschwester Riko (Kaya Kiyohara) und seiner Katze Pete im Leben hat. Soichiro hat mittlerweile aber ziemliche Bekanntheit erlangt, da er einen Haushaltsroboter entwickelt hat, der in nicht allzu ferner Zukunft in Serie gehen könnte. Seiner Verlobten Rin (Natsuna Watanabe) tritt er schließlich die Hälfte seiner Aktienanteile ab, doch das soll sich als ein großer Fehler erweisen. Bei der nächsten Besprechung mit seinem Chef, der die Rechte am Roboter verkaufen will, wird Soichiro überstimmt und aus der Firma geworfen. Er ist kurz davor, aufzugeben und sich dreißig Jahre in einen Kälteschlaf zu begeben, bis er doch noch beschließt, zu kämpfen und seine Verlobte zu konfrontieren. Die Auseinandersetzung gerät aber außer Kontrolle, der Erfinder wird betäubt und findet sich in einer Kältekammer wieder. Er wacht desorientiert im Jahr 2025 auf, wo ihn der Android Pete (Naohito Fujiki) durch seine neue Gegenwart leitet. Als Soichiro seine Stiefschwester sucht, stolpert er über einige Fakten, die zunächst keinen Sinn zu ergeben scheinen. Doch nach und nach lässt sich für ihn das Puzzle zusammensetzen.

Filmroll The Door Into Summer - Film Screenshot 2 The Door Into Summer - Film Screenshot 3 Filmroll
The Door Into Summer - Film Screenshot 4

Kritik: Die ganze Zeit hatte ich bei "The Door Into Summer" ein eigenartiges Gefühl. Eine Parallelwelt zu unserer, in der man 1995 schon enorm weit im Bereich der Robotik fortgeschritten war und die ersten Pläne für eine Plasmabatterie zu Papier brachte? Dann gibt es auch noch eine Zukunft, die von heute aus gerechnet in gerade einmal drei Jahren liegt, in der es aber Androiden und selbstfahrende Autos gibt? Die Lösung erwies sich als naheliegend: Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Robert A. Heinlein aus dem Jahr 1957 und wurde hier und da natürlich etwas angepasst. Es bleibt aber das Gefühl, als würde jemand aus den 50ern in die Zukunft blicken und sich bei seinen Prognosen zeitlich etwas vertun. Von seiner interessanten Geschichte abgesehen, gibt es aber ein paar große Probleme in dem Film. Beispielsweise wirkt das Ursprungsmaterial nicht angemessen umgesetzt und die Individuen bekommen auch nicht genug Raum, um plastisch wirken zu können.

The Door Into Summer - Film Screenshot 5

Kento Yamazaki ("Your Lie in April") spielt den jungen Wissenschaftler und Erfinder. Dieser sitzt einfach ein paar Tage an einem Blatt Papier und hat dann weltverändernde neue Technologie erschaffen. Gut, damit kann man sich vielleicht noch anfreunden. Aber dann ist da noch die Stiefschwester, verkörpert von Kaya Kiyohara ("You're Not Normal Either"), die ein romantisches Interesse an dem Erfinder hat. Der junge Mann hat aber kein Interesse an ihr, da sie noch ein Kind ist. Mit sechzehn Jahren sieht sie das nicht so, aber Soichiro würde seine Stiefschwester auch dann nicht als Liebesinteresse sehen, wenn er wegen des Altersunterschieds anders denken würde. Daher ist es etwas eigenartig, dass die Geschichte schon zu Beginn so aufgebaut ist, als würde der Erfinder irgendwann erkennen, mit wem er wirklich zusammenpasst. Da es sich um einen Sci-Fi-Film handelt, lässt sich das Problem mit dem Altersunterschied sicherlich lösen, aber ein Happy End hinsichtlich der Liebesgeschichte wirkt einfach aufgezwungen.

The Door Into Summer - Film Screenshot 6

Die zwei haben auch nicht allzu viel Zeit, dass sich eine gewissen Chemie zwischen ihnen entwickeln könnte und da stehen sie nicht alleine dar. Zwar wird eine gewisse Dynamik zwischen den Charakteren simuliert, aber es wirkt immer so, als hätte man mehrere Seiten eines Buchs übersprungen und würde mitten in eine schon etablierte Beziehung geworfen. Das ist besonders in der letzten Hälfte der Fall. Der Beginn hat eigentlich mit einem anderen Problem zu kämpfen. So verbringen wir gut 45 Minuten im Jahr 1995, obwohl man zumindest dem Trailer nach das Gefühl hat, als müsste der Film hauptsächlich in der Zukunft spielen. Viele Charaktere werden auch einfach viel zu spät eingeführt, selbst der Android Pete bekommt daher nicht die Plattform, die er verdient hätte. Die Einleitung hätte kompakter gehalten werden müssen, denn so hat man neben dem gemächlichen Anfang plötzlich eine zweite Hälfte, in der sich die Ereignisse geradezu überschlagen und man nie die Zeit hat, richtig anzukommen.

The Door Into Summer - Film Screenshot 7

Regisseur Takahiro Miki hat mit "My Tomorrow, Your Yesterday" eines der besten (Mystery-)Romantikdramen der letzten Jahre geschaffen und auch dort basierte die Geschichte auf einem Roman und alles drehte sich um Zeit. Diesmal kann Takahiro an sich visuell auch wieder ordentliche Arbeit abliefern, aber es ist irgendwie eigenartig das Japan der Zukunft zu sehen, das eigentlich genauso wie das heutige aussieht, nur eben mit ein paar Eigenheiten wie besagten Androiden und Cryo-Schlafkammern. Das Gesamtbild dieser Welt ist irgendwie nicht stimmig und vielleicht hätte man sich ruhig etwas mehr vom Original entfernen sollen. Allerdings muss auch gesagt werden, dass bei Sci-Fi-Geschichten, in denen es um Zeit geht, oftmals der eine oder andere Logikfehler zu finden ist, speziell bei neueren Filmen. Da "The Door Into Summer" aber auf einem Roman eines Autors basiert, der sich mit Zeitebenen und -schleifen auskennt, mag man die Entscheidung gegen Ende vielleicht etwas unlogisch finden, da es auch eine andere Möglichkeit gegeben hätte, aber sie bleibt dennoch in sich schlüssig und das Ende ist damit durchaus zufriedenstellend.

Filmroll The Door Into Summer - Film Screenshot 8 The Door Into Summer - Film Screenshot 9 Filmroll

The Door Into Summer - Film Screenshot 10

Was das Ende etwas unlogisch macht, ist, dass Riko vom Wissenschaftler nicht als Liebesinteresse gesehen wird und dieser Umstand auch in seine Entscheidung miteinfließt, nur damit der Film dann irgendwie doch noch die Kurve zum romantischen Happy End finden will (was wie schon bemerkt leider von Anfang an viel zu offensichtlich war). Großes Problem sind dabei auch die etwas platten Charaktere, sodass tatsächlich Soichiros Katze am meisten Charakter zeigt - aber sie gibt sich dafür zugegeben auch viel Mühe. Ein paar Anspielungen an Klassiker wie "Terminator", "Back to the Future" und "Die Zeitmaschine" zeigen dem Genre-Fan, dass man sich der Wurzeln bewusst ist, aber der Weg, den man gewählt hat, ist schon zu sehr ausgetreten. "The Door Into Summer" fehlt der frische Wind. Als Genre-Kost damit vielleicht durchaus empfehlenswert, glaubt man hier einfach einen mittelmäßigen Klassiker zu sehen, der zu spät gedreht wurde.

(Autor: Manfred Selzer)
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