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The Witch - Part 2: The Other One - Filmposter
Original Title:
Ma-nyeo - Part 2: The Other One

South Korea 2022

Genre:
Action, Mystery

Director:
Park Hoon-jung

Cast:
Shin Si-ah
Park Eun-bin
Seo Eun-soo
Jin Goo
Sung Yoo-bin
Jo Min-soo
Byeon Seo-yun
Justin John Harvey


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The Witch - Part 2: The Other One

The Witch - Part 2: The Other One - Film Screenshot 1

Story: Ein Mädchen (Shin Si-ah) wacht in einem Forschungslabor auf. Um sie herum gibt es etliche Tote und ein Alarm hallt durch die Anlage. Was passiert ist oder auch nur, wer sie ist, weiß das Mädchen nicht und stolpert aus der Forschungsanlage durch einen Wald, bis sie auf eine Straße trifft. Dort fahren zufälligerweise einige Gangster vorbei, die von Kyeong-hee (Park Eun-bin) ihr Haus abkaufen wollen, da sie das Land brauchen, auf dem ein neues Viertel errichtet werden soll. Da Kyeong-hee sich schon seit jeher vehement weigert, wollen sie nun zu härteren Mitteln greifen. Die Gangster nehmen das blutüberströmte Mädchen mit, und dieses schaltet schließlich die Gangster aus, als sie handgreiflich werden. Kyeong-hee weiß nicht, wie sie einordenen soll, dass die Unbekannte übermenschliche Fähigkeiten hat, aber sie hat ihr das Leben gerettet, daher nimmt sie diese mit zu sich nach Hause. Kurz darauf werden Jo-hyeon (Seo Eun-soo) und ihr Partner (Justin John Harvey) angeheuert, das Mädchen zurückzubringen. Allerdings sind sie nicht die einzigen, die hinter dem namenlosen Mädchen her sind. Jo-hyeon vermutet, dass ihr Rivale von vor zehn Jahren ihr ins Handwerk pfuschen könnte, doch noch eine größere Gefahr stellt ein Team aus Shanghai dar, welches das Mädchen ausschalten will. Allen gemein ist, dass sie wie das aus dem Labor entflohene Mädchen übernatürliche Fähigkeiten besitzen, die sie durch Genexperimente erlangt haben. Eine tödliche Jagd beginnt...

Filmroll The Witch - Part 2: The Other One - Film Screenshot 2 The Witch - Part 2: The Other One - Film Screenshot 3 Filmroll
The Witch - Part 2: The Other One - Film Screenshot 4

Kritik: Es hat gefühlt eine Ewigkeit gedauert, bis eine Fortsetzung zu diesem ungewöhnlichen Actionfilm ihren Weg ins Kino gefunden hat, sodass man sich sogar fragen musste, ob das "Part 1" in "The Witch - Part 1: Subversion" nur ein Publicity-Stunt war. Wenn man sich jedoch den Erfolg der Streifens an den Kinokassen ansah, sollte klar gewesen sein, dass es eine Fortsetzung geben musste, zumal mindestens eine Trilogie angekündigt wurde. Das Besondere an dem Streifen, der als ein düster-blutiger Superheldenfilm voller Antihelden beschrieben werden kann, ist die Atmosphäre, die so genau bisher in keinem anderen koreanischen Streifen vorzufinden war. Regisseur Park Hoon-jung hat ganz klar eine spezielle Vision, die er auf die Leinwand bringen will, und das kann faszinieren. Leider enttäuscht die Fortsetzung (wie ehrlich gesagt bereits auch der erste Teil) auf Drehbuch-Ebene. Das geht sogar so weit, dass man schon denkt, "The Other One" ist eine langweilige Neuinterpretation des ersten Streifens. Doch am Ende fällt glücklicherweise alles an seinen Platz und man wird mit einem gelungenen Finale belohnt.

The Witch - Part 2: The Other One - Film Screenshot 5

Bereits die erste Szene dürfte Erinnerungen an den Vorgänger wachrufen. Doch diesmal haben wir eine neue Protagonistin mit übernatürlichen Fähigkeiten, die an Amnesie leidet. Shin Si-ah ist ein unverbrauchtes Gesicht, doch darstellerisch darf sie nicht mehr als das in einem Versuchslabor kreierte Mädchen verkörpern, das mit seinen Fähigkeiten eher an einen Bösewicht erinnert. Ihr gegenüber steht eine Geschichte rund um Kyeong-hee, die von Gangstern belästigt wird und nach dem Tod des Vaters und langer Zeit im Ausland wieder versucht, die Beziehung zu ihrem Bruder zu reparieren. Park Eun-bin fällt somit die Aufgabe zu, das Herz der Geschichte darzustellen und darstellerisch konnte sie als autistische Anwältin in der Serie "Extraordinary Attorney Woo" sicherlich ihr Talent beweisen, doch in "The Witch 2" bleibt ihr Charakter wenig aussagekräftig. Das gleiche gilt für den Bruder, zu dem das namenlose Mädchen so etwas wie eine freundschaftliche Beziehung aufbauen soll. Wirklich erwärmen können wir uns dafür aber nicht.

The Witch - Part 2: The Other One - Film Screenshot 6

Auffällig ist, dass durch diese Familie, von der das Mädchen zumindest auf dem Papier langsam ein Teil werden soll, auch der Ton etwas unbeschwerter werden soll. Wenigstens punktuell. Doch der Humor ist eher unbedarft. Etwas besser funktionieren die leichtherzigeren Einschübe, wenn es um Jo-hyeon und ihren Partner geht. Die Special-OPs-Söldnerin hat stets auf Englisch ein nettes Geplänkel mit ihrem Partner und sprachlich kann Schauspielerin Seo Eun-soo, die bisher hauptsächlich in Dramaserien zu sehen war, auch überzeugen, sodass sich eine angenehme Chemie zwischen den beiden entwickelt. Da es wohl Feministinnen geben soll, die auf so etwas Wert legen, könnte man feststellen, dass die Männer in "The Witch 2" eigentlich nur unbedeutende Nebenrollen einnehmen, doch das stört nicht, es passt sogar ziemlich gut, schließlich ist das thematisch und storytechnisch gerechtfertigt (anders als in vielen anderen Filmen heutzutage), und das lässt auch der Titel des Streifens schon erkennen. Leider ist der Film aber ziemlich überladen mit "Hexen", sodass kaum eine Partei wirklich ins größere Bild eingeordnet werden kann.

The Witch - Part 2: The Other One - Film Screenshot 7

Als dann auch noch eine Gruppe aus Hexen, die extra aus Shanghai kommt, in die Geschichte gewoben wird, verliert man den Überblick, wie viele Parteien mit unterschiedlichen Zielen es in dem Film eigentlich gibt. Mindestens fünf, eher sechs und mehr. Das wäre vielleicht noch in Ordnung, wenn die Agenda der jeweiligen Gruppe nicht absichtlich im Dunkeln gehalten würde. Das ist alles etwas frustrierend, da man das Gefühl bekommt, auf die Folter gespannt zu werden, nur um dann in einer weiteren Fortsetzung eine enttäuschende Auflösung zu bekommen - wenn überhaupt. Wichtig ist hier nur eines: der Coolheitsfaktor. Alle sollen möglichst lässig mit ihren Superkräften um sich werfen. Das wirkt forciert und soll über das wenig ausgearbeitete Drehbuch hinwegtäuschen. Das ändert sich aber zum Finale hin, denn dann treffen die verschiedenen Parteien (anscheinend besitzt so gut wieder jeder Superkräfte...) in einem epischen Showdown aufeinander und die Fähigkeiten der Hexen lassen so manchen Marvel-Helden alt aussehen. Hierbei ist besonders hervorzuheben, dass der Gehalt an Blut und Gewalt dem Streifen eine besondere Note verleiht.

Filmroll The Witch - Part 2: The Other One - Film Screenshot 8 The Witch - Part 2: The Other One - Film Screenshot 9 Filmroll

The Witch - Part 2: The Other One - Film Screenshot 10

Großartig ist auch, wie zum Finale hingeführt wird. Immer wieder bekommen wir ein paar kleine Actionszenen, in denen uns das Ausmaß der übermenschlichen Fähigkeiten gezeigt wird, aber das ist nie wirklich zufriedenstellend. Im Nachhinein realisiert man aber, dass nach und nach stets eine Schippe draufgelegt wird, bis im Finale der Turbo eingeschaltet wird. Das ist - auch wenn es ganz klar heißt, Gehirn ausschalten - ziemlich effektiv und unterhaltsam. Der Showdown sieht so aus, wie man sich das wünschen würde, und die Effekte sind die meiste Zeit auch recht überzeugend. Mit dem Twist zum Ende hin wird auch glücklicherweise der Bogen zum ersten Teil gespannt, was auch nochmal zufriedenstimmen kann. Darüber hinaus sind die zuweilen düstere Atmosphäre samt gelungener Regie, hauptsächlich weibliche neue Gesichter und einige schöne Sets große Pluspunkte des Streifens. Am Ende werden wir aber mit zu vielen und wenig plastisch wirkenden Charakteren bombardiert und gerade in der Mitte des Streifens stolpert die Geschichte vor sich hin, dass es fast schon nervend ist. Doch die Action und Atmosphäre machen auch "The Witch 2" zu einem besonderen Streifen aus Korea, den man dem passenden Zielpublikum wärmstens ans Herz legen kann.

(Autor: Manfred Selzer)
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