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The Villagers - Filmposter
Original Title:
Dong-ne-sa-lam-deul

South Korea 2018

Genre:
Crime

Director:
Lim Jin-soon

Cast:
Ma Dong-seok
Kim Sae-ron
Lee Sang-yeob
Jang Gwang
Shin Se-hwi
Jin Seon-kyu


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The Villagers

The Villagers - Film Screenshot 1

aka Ordinary People

Story: Yeok Gi-cheol (Ma Dong-seok) ist eigentlich Box-Coach, aber nachdem er herausgefunden hat, dass die Kämpfe manipuliert sind, zieht er in eine Kleinstadt, wo er dank der Hilfe eines Bekannten einen Job als Sportlehrer an einer Schule bekommt. Dort trifft er schon bald auf die Schülerin Kang Yoo-jin (Kim Sae-ron), die immer wieder Ärger macht. Vor allen Dingen macht sie alle um sich herum wahnsinnig, weil sie ihre ganze Kraft darauf verwendet, ihre Freundin Soo-yeon (Shin Se-hwi) zu finden, die vor Kurzem einfach verschwunden ist. Für die Lehrer und die Polizei ist klar, dass das Mädchen einfach von zuhause weggelaufen ist und bald wieder auftauchen wird. Yoo-jin hat aber bald das Etablissement gefunden, in dem ihre Freundin vor ihrem Verschwinden gearbeitet hat. Dort gerät sie in einige Probleme, aber glücklicherweise ist ihr Gi-cheol gefolgt, um ein Auge auf sie zu werfen, falls sie wieder Unsinn anstellen sollte. Er bringt sie wieder nach Hause, doch sie will die letzten Meter zu Fuß laufen. Auf dem Weg wird sie von einer vermummten Gestalt überfallen. Da sie ihr Handy in Gi-cheols Wagen vergessen hat, kommt der Lehrer zurück und kann den Angreifer verjagen. Die Polizei nimmt den Vorfall aber nicht wirklich ernst und auch das Verschwinden von Soo-yeon hat keine hohe Priorität. Nun glaubt auch Gi-cheol, dass irgendwas nicht stimmt. Die ganze Stadt scheint sehr vorsichtig zu sein, weil gerade eine Wahl bevorsteht und schlechte Publicity unerwünscht ist. Gi-cheol hilft daher seiner Schülerin, die Suche nach Soo-yeon voranzutreiben.

Filmroll The Villagers - Film Screenshot 2 The Villagers - Film Screenshot 3 Filmroll
The Villagers - Film Screenshot 4

Kritik: "The Villagers" hält bekannte Zutaten bereit und mischt sie auch nicht wirklich auf originelle Weise. Was dabei herauskommt, ist durchaus ein unterhaltsamer Thriller, aber dennoch einer, der unter dem bleibt, was möglich gewesen wäre. Das fällt vor allem dadurch ins Auge, dass die erste Hälfte sehr gekonnt Spannung aufbaut und durchaus interessante Themen angeschnitten werden. Die Kleinstadt scheint schließlich im Rahmen einer Wahl die Augen vor offensichtlichen Missständen zu verschließen und so muss man sich fragen, ob nicht die Bewohner genauso zu Mittätern werden. Denn dass ein Verbrechen geschehen ist, ist von Anfang an klar. Und Kinder haben keine Stimme, um den nötigen Druck auszuüben, die Polizei zu ihrer Arbeit zu bewegen. Es muss also ein Außenseiter her, der die bestehenden Strukturen hinterfragt. Letztlich wird aus den Themen aber nichts Tiefgründiges gestrickt.

The Villagers - Film Screenshot 5

Der Film beginnt natürlich eher unbeschwert und macht sich darüber lustig, dass Gi-cheol von den Schülern als Sportlehrer mit seiner großen Statur in eine bestimmte Schublade gesteckt wird. Er muss sich also das eine oder andere gefallen lassen, aber natürlich hat er ein gutes Herz und gewinnt damit irgendwann das Vertrauen von Yoo-jin. Die Rollen, die hier definiert sind, hätten etwas dreidimensionaler ausfallen dürfen, aber Ma Dong-seok ("The Gangster, the Cop, the Devil") kennt sich mit der Rolle, die hier für ihn geschrieben wurde, bestens aus und kann seine Stärken ausspielen. Außerdem bringt er noch ein paar alberne Seiten ein, wie z.B. als er an einem Automaten ein Plüschtier gewinnt. Allerdings ist es auch mehr als schade, dass Ma erneut in diese ziemlich klischeehafte Rolle des gutmütigen Bären gesteckt wird, der auch mal ordentich austeilen kann. Irgendwann wünscht man sich einfach etwas mehr. "The Villagers" geht bei den Charakteren aber keine Experimente ein.

The Villagers - Film Screenshot 6

Kim Sae-ron ("A Girl at my Door") ist eine talentierte Darstellerin und damit ist es auch nur ihrem Talent zu verdanken, dass ihre Rolle nicht viel flacher ausfällt, als es auf dem Papier der Fall ist. Die Darsteller retten also über die Schwächen des Drehbuchs hinweg. Diese zeigen sich auch bei der Progression der Geschichte. Alles wirkt etwas simpel gehalten und folgt nur einem roten Faden. Das bedeutet leider auch, dass wir stets im Voraus sehen können, was uns erwartet und uns niemals Wendungen aus der Bahn werfen können. Ab der zweiten Hälfte wird der Film diesbezüglich sogar richtiggehend enttäuschend. Es ist ein "Malen nach Zahlen" und die Bösen sind eigentlich immer drei Meilen gegen den Wind zu riechen. Immerhin leisten auch die Nebendarsteller ordentliche Arbeit ab. Im Grunde lebt der Film aber von der Chemie zwischen den beiden Protagonisten, auch wenn sich nie wirklich das emotionale Band entwickelt, das man sich gewünscht hätte.

The Villagers - Film Screenshot 7

Es sind aber kleine Szenen, wie jene, in der Yoo-jin ihren Lehrer ansieht und Gi-cheol mit nur einem leichten Nicken zu verstehen gibt, dass er weiß, was sie sagen will, die glaubhaft machen, dass da Vertrauen zwischen den Protagonisten ist. Das ist auch eine gute Basis, die uns nicht weiter darüber nachdenken lässt, dass "The Villagers" zu Beginn eigentlich recht unbeschwert war und ab irgendwann ziemlich düster wird. Immerhin ist schon am Anfang klar, dass irgendwas mit der Kleinstadt nicht stimmt und sich die Leute eigenartig verhalten. Da wir das durch die Augen des Lehrers sehen, wirkt es zunächst lustig. Lehrer und Schülerin werden dann aber zu Ermittlern und bringen immer mehr Fakten ans Licht. Dabei spielt leider auch der Zufall stets eine große Rolle und einem Verdächtigen werden da auch mal merkwürdige Ausreden einfach so geglaubt, weil es für das Drehbuch praktisch ist. Sauber geschrieben ist das nicht.

Filmroll The Villagers - Film Screenshot 8 The Villagers - Film Screenshot 9 Filmroll

The Villagers - Film Screenshot 10

Selbstverständlich gibt es auch ein wenig Action. Gi-cheol ist schließlich ehemaliger Boxer. Und wie wir es schon in anderen Filmen mit Ma Dong-seok gesehen haben (beispielsweise "Unstoppable"), spielt man hier mit dem Gefühl der Genugtuung, wenn sich der Lehrer gegen die Bösewichte wehrt und dabei die eine oder andere Nase bricht. Gi-cheol scheint aber an sich unbesiegbar, lediglich der eine oder andere Angriff von hinten, mag ihn mal zum Taumeln bringen. Wahre Spannung kommt so nicht auf. Aber es macht dennoch Spaß. "The Villager" hat aber hauptsächlich ein Problem mit seiner unoriginellen Geschichte. Sie dreht sich eigentlich um interessante Themen, bietet letztlich aber nichts Neues und geizt mit Spannung. Wenn der Abspann über den Bildschirm läuft, wird uns klar, dass man zwar dank der Darsteller gut unterhalten wurde, man den Thriller aber spätestens in ein paar Tagen wieder komplett vergessen haben wird.

(Autor: Manfred Selzer)
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