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The Moon - Filmposter
Original Title:
Deo mun

South Korea 2023

Genre:
Action, Sci-Fi

Director:
Kim Yong-hwa

Cast:
Do Kyung-soo
Sol Kyung-gu
Kim Hee-ae
Park Byung-eun
Jo Han-chul
Choi Byung-mo
Hong Seung-hee


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The Moon

The Moon - Film Screenshot 1

Story: Es ist das Jahr 2029 und Südkorea hat sein eigenes Raumfahrtprogramm. Mit der "Woori" möchte man den zweiten Mann auf den Mond schicken. Die Augen der ganzen Welt sind auf die Mission gerichtet, weil fünf Jahre zuvor der erste Versuch des Landes in einer Katastrophe endete: Drei Astronauten starben. Diesmal ist das Glück leider immer noch nicht auf der Seite der neuen Raumfahrtnation. Sonnenwinde haben die Kommunikation mit der Woori unterbrochen. Als wieder Kontakt hergestellt ist, erfährt die Bodenstation, dass es einen Schaden an dem Raumschiff gab. Bei der Reparatur kommt es zu einer Explosion und zwei der drei Astronauten sterben. Einzig Hwang Seon-woo (Do Kyung-soo) überlebt unbeschadet. Die Mission scheint gescheitert, zumal immer noch nicht die Kontrolle über die Woori wiederhergestellt wurde. Daher holt man Kim Jae-gook (Sol Kyung-gu) zum Team. Dieser will zunächst nicht helfen, als er aber erfährt, dass der Astronaut der Sohn seines Kollegen ist, der sich vor fünf Jahren das Leben genommen hat, will er Seon-woo wieder auf die Erde bringen. Trotz seiner Hilfe entscheidet sich der Astronaut jedoch dazu, die Mission nicht abzubrechen, sondern auf dem Mond zu landen und einige Proben einzusammeln. Damit beginnen jedoch eine Reihe von Schwierigkeiten und Problemen. So nähert sich beispielsweise bald ein Meteorschauer der Woori und die USA steht für eine Rettung des Astronauten nicht zur Verfügung...

Filmroll The Moon - Film Screenshot 2 The Moon - Film Screenshot 3 Filmroll
The Moon - Film Screenshot 4

Kritik: Mit seinem Beginn, der an eine Doku erinnert und uns in diese nicht allzu ferne Zukunft mitnimmt, will "The Moon" schon einmal klarmachen, dass ihm trotz aller Science-Fiction-Aspekte Realismus viel wert ist. So sollte es nicht verwundern, dass sich der Streifen schließlich an Werken wie "Gravity" orientiert, dabei aber zweifellos auch darauf aus ist, genug Hollywood-Spannung mit einfließen zu lassen. Das erste Problem ist dabei bereits, dass sich letzteres mit einem angeblich hohen Realitätsgehalt nicht zusammenbringen lässt. Bei diesem Negativpunkt bleibt es aber nicht, denn wie für eine koreanische Produktion üblich, darf auch das Melodrama nicht fehlen. Dass dieses nie richtig zünden kann, liegt an den schwach geschriebenen Charakteren. Letztlich bleiben so nur ein paar einzelne Szenen, die dank des Settings mitnehmen können, sowie ein paar gute schauspielerische Leistungen.

The Moon - Film Screenshot 5

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Korea auf den Mond begibt. So hat bereits die Netflix-Serie "The Silent Sea" in einer Forschungsstation auf dem Erdsatelliten gespielt. So weit sind wir hier allerdings noch nicht, denn es geht in "The Moon" um das Prestigeprojekt, als zweite Nation der Erde jemanden auf den Mond zu schicken. Und so sollte es nicht verwundern, dass oft das Wort "Korea" fällt. Bei dem nicht zu übersehenden Nationalismus muss man doch irgendwie an China denken - oder auch die USA, wobei man sich von letzteren eindeutig die hanebüchenen und vorhersehbaren Storyelemente rausgepickt hat. Spannung wird in "The Moon" durchaus erzeugt, aber sie ist eher derart, dass man sich an Fast Food erinnert fühlt. Wenn man sich beim Ankoppeln fragt, ob da nicht noch dieser Meteorschauer war, woraufhin natürlich in letzter Sekunde doch noch ein Einschlag den Helden von seinem sicher geglaubten Heimweg hinfortkatapultiert, dann hat das nur wenig... Überraschendes.

The Moon - Film Screenshot 6

So geht es auch die ganze Zeit weiter. Kann man ernsthaft von Spannung reden, wenn der Astronaut eigentlich so gut wie zuhause ist, aber uns ein Blick auf die Laufzeit sagt, dass da noch einiges schiefgehen muss? Irgendwann fühlt man sich nicht mehr ernsthaft involviert und das liegt auch daran, dass Seon-woo, gespielt von Do Kyung-soo ("My Annoying Brother"), keine echte Hintergrundgeschichte spendiert bekommt. Zwar hat er zu Jae-gook dann letzten Endes doch eine Verbindung, aber das hilft dann auch nicht mehr. Generell muss man sich wundern, was die Idee hinter Jae-gooks Charakter war. Er ist stets niedergeschlagen, brütet vor sich hin, erinnert sich bruchstückhaft an die Vergangenheit und wird von inneren Dämonen geplagt, aber es interessiert uns herzlich wenig, weil es eine Krise im Hier und Jetzt zu bewältigen gilt. Es gibt also Melodrama nur des Melodramas willen. Äußerst irritierend.

The Moon - Film Screenshot 7

Gegen Ende löst sich das ganze selbstverständlich auf und das Verhalten von Jae-gook ergibt mehr Sinn - aber dann ist es schlichtweg zu spät. Wenigstens werden die Charaktere aber etwas menschlicher. Es wäre nur schön gewesen, wenn das bereits der Fall gewesen wäre, als wir uns für ihr Überleben hätten interessieren müssen. Immerhin kann Sol Kyung-gu ("Kill Boksoon") an einigen Stellen überzeugen. Einige der Nebencharaktere fallen aber ziemlich flach aus und bei Jae-gooks Assistentin muss man sich sogar fragen, welchen Zweck sie erfüllt. Oft genug hat sie extrem wichtige Infos, kann diese aber an niemanden heranbringen, weil es ihr an Durchsetzungsvermögen fehlt. Sie soll wohl die humoristische Nebenrolle ausfüllen, nur mangelt es dem Film dafür an Humor. Davon abgesehen, ist der Konflikt zwischen Korea und den USA ziemlich an den Haaren herbeigezogen und existiert nur, um noch etwas weitere Spannung aufzubauen. Logisch sind die Verstrickungen jedenfalls nicht.

Filmroll The Moon - Film Screenshot 8 The Moon - Film Screenshot 9 Filmroll

The Moon - Film Screenshot 10

Während der Mond und die Spezialeffekte dort überzeugen können, gibt es im Weltraum ein paar Szenen, bei denen man nicht den Realismus erkennen kann, den "The Moon" transportieren möchte. Die meiste Zeit kann der Film aber seinem Namen als Blockbuster alle Ehre machen. Ständig gibt es neue Entwicklungen, die das Adrenalin nach oben treiben, doch das immer wieder eingestreute Drama kann zum Gähnen animieren. Regisseur Kim Yong-hwa ("Along With the Gods") weiß, was er will, und kann seine Vision auch auf die Leinwand bringen. Allerdings ist das kein nach Realismus greifender Sci-Fi-Film mit Doku-Anleihen, sondern schlichtes Popcorn-Kino mit koreanischen Eigenheiten (= Melodrama, wo es nur geht). Mit 129 Minuten hat "The Moon" eindeutig seine Längen und teilweise hat man den Eindruck, dass der Streifen einfach nicht gut ist. An anderer Stelle kann er aber erstaunlich mitreißend sein, sofern man sich auf das Vorhersehbare einlassen kann. Seichte Abendunterhaltung eben.

(Autor: Manfred Selzer)
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