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Original Title:
Geuhae yeoreum

South Korea 2006

Genre:
Drama, Romance

Director:
Jo Geun-shik

Cast:
Lee Byung-hun
Su-ae
Oh Dal-soo
Lee Se-eun
Jeong Seok-yong
Lee Hye-eun
Choi Duek-mun
Na Ki-su


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Once in a Summer

Story: Der angesehene Professor Yun Suk-young (Lee Byung-hun) bereut in seinen fortgeschritten Jahren nur eines: Seine einzig wahre Liebe verloren zu haben. Er erinnert sich zurück an das Jahr 1969. Das Land ist von Studentenprotesten überzogen, die sich gegen die diktatorische Regierung richten. Im Zuge der Proteste gehen auch viele Studenten auf das Land, um dort den Bauern bei der Feldarbeit zu helfen. In einem Dorf angekommen, will Suk-young eigentlich wieder so schnell wie möglich zurück nach Seoul, aber da er seinem Vater aus dem Weg gehen will, bleibt er dort. Bald lernt er in dem Dorf das Mädchen Jung-in (Su-ae) kennen. Sofort ist er völlig von ihr verzaubert, doch es ist ein langer Weg, bis er ihr Herz erobert hat. Überdies sind es chaotische Zeiten, in denen die Regierung gegen jede Person vorgeht, die in irgendeinem Kontakt zum kommunistischen Norden steht. Jung-ins Vater ist nach dem Krieg nach Nordkorea gegangen und so wird auch sie von den Dorfbewohnern misstrauisch von der Seite angesehen. Suk-young interessiert das jedoch nicht. Er möchte mit dem Mädchen zusammen sein, weiß aber noch nicht, welche Prüfungen dafür von ihm abverlangt werden...

Kritik: "Once in a Summer" erzählt keine neue Geschichte, aber die nostalgische Wärme, die kleinen Details und die simple Liebesgeschichte, die wegen ihrer Glaubwürdigkeit den Zuschauer zu jeder Zeit für sich vereinnehmen kann, machen das Romantikdrama zu einem Film, von dem man sich gerne zu Tränen rühren lässt. Das Drama geht dabei weniger manipulativ vor als andere, oder besser gesagt, nicht so offensichtlich manipulativ. Die Stärke des Films rührt von seiner herzerwärmenden Geschichte, der Nostalgie einer Zeit, in der die Natur noch natürlich aussah, und einer über allem schwebenden Bedrohung eines totalitären Staates, der keine Aufrührer duldet. Es sind diese komplizierten Zeiten, welche die beiden Liebenden schließlich auch auseinanderreißen. Neben einer herzzerreißenden Liebesgeschichte wird daher auch ein subtil eingearbeitetes Bild der politischen Zeit präsentiert. Der Zuschauer bekommt ein Gefühl dafür, was es damals geheißen haben muss, seine Meinung frei zu äußern.

Das Drama versteift sich allerdings nicht zu sehr auf die politischen Geschehnisse der damaligen Zeit. Das spiegelt sich alleine darin wieder, dass Suk-young ziemlich desinteressiert an Politik ist und sehr halbherzig die Parolen seiner Kommilitonen mitschreit. Seine Freunde, die sich für eine bessere und vor allem demokratische Zukunft des Landes einsetzen, schleppen ihn mehr oder weniger auf die diversen Studentenproteste mit und eigentlich geht er auch nur auf die Treffen, weil er sich erhofft, ein paar Mädchen abzuschleppen. Das ist auch der Grund, warum er mit in ein Dorf geht, obwohl er eigentlich überhaupt keine Lust darauf hat. Natürlich ändert sich dort alles für den Schürzenjäger, als er sich das erste Mal richtig verliebt. Die Szenen zwischen ihm und Jung-in wirken gerade in ihrer Unbeholfenheit ehrlich und können einen sofort für die Beziehung zwischen den beiden gewinnen. Zeitweise vergisst man sogar, dass man als Zuschauer schon weiß, dass diese Liebe keine Zukunft hat.

Etwas fragwürdig ist die Rahmenerzählung dennoch. Wir halten uns nur kurz bei dieser auf und sie scheint lediglich den Zweck zu erfüllen, die bittersüße Note der Liebesgeschichte noch weiter zu unterstreichen. Dementsprechend scheinen Charaktere wie die Geschichtenschreiberin für eine Fernsehshow etwas unnötig und man hätte den Film an dieser Stelle wahrscheinlich auch gut etwas kürzen können. Außerdem mag Lee Byung-huns Make-up nicht vollständig überzeugen. Er sieht noch zu sehr nach einem Jüngling aus. Komischerweise scheint er in der Rolle eines Studenten aber wiederum etwas zu alt! Das stört allerdings nicht wirklich die Geschichte und sein Charakter ist genauso gut ausgearbeitet wie der von Su-ae, sodass die beiden Darsteller auch nicht unterfordert sind. Die unschuldige Beziehung, die sich langsam zwischen den beiden entfaltet ist universell und funktioniert genauso heute noch wie vor 40 Jahren. Die Art, wie sich die beiden einander annähern, kann einfach ein Lächeln auf die Lippen des Zuschauers zaubern.

Die Farbgebung des Films, die dezente Verwendung von Filtern und die Sets lassen einen jederzeit erkennen, dass wir uns in der Vergangenheit befinden. Das Spiel mit der Sonne und die Orangetöne erzeugen außerdem ein warmes Gefühl der Nostalgie, ebenso wie der tolle Soundtrack, der durch ein paar englische Balladen hervorsticht. Deshalb und auch wegen Lee Byung-hun fühlt man sich häufig an Yu Has "Once Upon a Time in High School" erinnert. Am Ende gehen die beiden Filme aber natürlich in andere Richtungen. "Once in a Summer" ist nur sekundär ein Sozialdrama und zuallererst ein Romantikdrama. Als dann die vorherrschende Ideologie des Landes die beiden Liebenden auseinanderreißt, stellt das einen kleinen Bruch im Film dar, auf den wir aber eigentlich schon durch die Rahmenerzählung vorbereitet wurden. Vielleicht ist dies der eigentliche Grund für die Rahmenerzählung, von dem "bewegenden" Ende, das dadurch ermöglich wird, einmal abgesehen.

"Once in a Summer" schafft es mehr als alles andere ein gewisses Gefühl zu kreieren und das macht den Film so sehenswert. Das Leben im Dorf ist idyllisch und die Geschichte herzerwärmend erzählt. Die Beziehung der beiden Hauptcharaktere steht zu jedem Zeitpunkt im Mittelpunkt und entfaltet sich auf natürliche Art, während die liebenswerten Charaktere einen sofort für sich vereinnehmen können. Löblich ist, dass darüber hinaus das Regime des Landes und die politischen Demonstrationen nicht nur in der Form angeschnitten werden, dass sie einen Keil zwischen die beiden Liebenden treiben, sondern dass wir auch eine bessere Vorstellung davon bekommen, wie man zu jener Zeit auf Kommunisten und demokratische Bewegungen Jagd gemacht hat. Am Ende macht das Drama gerade bei den Feinheiten, die dafür verantwortlich sind, ob ein Romantikdrama nur kitschig ist oder tatsächlich funktioniert, alles richtig. "Once in a Summer" ist ein herzerwärmendes Drama.

(Autor: Manfred Selzer)
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