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Original Title:
Ngor yiu sing ming

Hong Kong 2006

Genre:
Comedy, Drama

Director:
Lawrence Lau Kwok-Cheung

Cast:
Lau Ching-Wan
Huo Siyan
Lai Yiu-Cheung
Candy Yu On-On
Tony Leung Ka-Fai
Ekin Cheng
Gordon Chan
Fruit Chan
Ann Hui
Derek Tsang
Niki Chow
Stephen Tung
Henry Fong
Elena Kong
Guk Fung
Samson Chiu


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My Name is Fame

Story: Poon Ka-Fai (Lau Ching-Wan) war früher ein gefragter Darsteller, nachdem er wie aus dem Nichts einen kometenhaften Aufstieg hatte, der ihm zu einem Preis als "Best Newcomer" einbrachte. Seitdem sind allerdings einige Jahre vergangen und Ka-Fai muss sich am Set mittelklassiger Filme mit schlechten Darstellern, undurchdachten Drehbüchern und niedrigen Budgets herumschlagen. Die Ratschläge, die er seinen Kollegen gibt kommen bei diesen nicht gut an und so bekommt er auch immer weniger Aufträge. Seine Schauspielkarriere scheint am Ende zu sein. Doch genau dann tritt Faye Ng (Huo Siyan) in sein Leben, die selbst Schauspielerin werden will und Ka-Fai bewundert. Ka-Fai macht ihr zwar schnell klar, dass er nichts von ihr wissen will, aber Ng ist hartnäckig, und nachdem er sieht, dass Ng sich tatsächlich Mühe gibt, versorgt er sie mit Tipps und Ratschlägen.
Ka-Fai bildet Faye schließlich aus und lässt sie sogar bei sich zu Hause wohnen. Zwischen den beiden bahnt sich eine Liebesbeziehung an, aber Faye gelangt plötzlich an einen wichtigen Punkt in ihrer Karriere. Ihr Mentor will sie davor bewahren eine falsche Entscheidung zu treffen, doch für Faye ist es an der Zeit ihren eigenen Weg zu gehen...

Kritik: "My Name is Fame" ist eine interessante Komödie mit Drama-Tendenzen, die sich selbst nicht zu ernst nimmt und dabei auch immer wieder die Hong Kong Filmindustrie auf gelungene Weise durch den Kakao zieht. Einige der Dialoge sind sogar unerwartet tiefgründig, und die Geschichte des Films schafft es, uns immer wieder zwischen Realität, respektive Film, und Film im Film hin- und herzuschieben. Davon abgesehen, dass wir einen sehr faszinierenden Blick auf Hong Kongs Art Filme zu drehen bekommen, kann "My Name is Fame" gerade durch Hauptdarsteller Lau Ching-Wan beeindrucken. Irgendwie scheint es einfach seine Geschichte zu sein, bzw. immer wieder werden uns Seiten des Charakters Ka-Fai gezeigt, die eindeutig die von Lau sind. In gewisser Weise spielt Lau Ching-Wan sich also selbst, aber er versäumt es dabei auch nicht sich gerne mal über sich selbst lustig zu machen. Gleichzeitig wird er aber auch ab und zu mit lobpreisenden Worten überhäuft, wenn auch meistens von sich selbst, so dass die Grenze zwischen Lau und seinem Filmcharakter auf angenehme Weise verschwimmt.

Es ist wirklich eine Schande, dass einer der herausragendsten Darsteller Hong Kongs, und neben Anthony Wong der wahrscheinlich beste des Landes, bis zum Dreh dieses Films trotz seiner zahlreichen beeindruckenden Leistungen immer noch nicht mit einem "Hong Kong Film Award" als bester Darsteller geehrt wurde. Darüber macht Lau Ching-Wan sich in angetrunkenem Zustand als Ka-Fai dann auch selbst in einer geprobten Rede lustig, in der er feststellt, dass der Preis eh keine Bedeutung hat, wenn er sich in Erinnerung ruft wer im Vorjahr ausgezeichnet wurde... Recht hat er.
Im Grunde ist die Rahmenhandlung von "My Name is Fame" jedoch recht simpel. Wir haben einen Darsteller auf absteigendem Ast, der irgendwann erkennen muss, dass seine Zeit vorbei ist, und dass er niemals einen richtigen Durchbruch erlangen konnte, während er in Faye eine Schülerin findet, der er nach anfänglichem Sträuben sein Wissen vermittelt um ihr vielleicht zu dem zu verhelfen, was er nie erlangen konnte: Ruhm. Das Lehrer-Schüler Verhältnis ist dabei sehr ansprechend, allerdings kommt es auch zu einer kleinen Romanze. Glücklicherweise arbeitet diese eher etwas subtiler und spielt sich im Hintergrund ab.

Interessanterweise ist "My Name is Fame" zwar irgendwie auch ein Drama, behält aber immer einen positiven Grundton bei. Ka-Fai ist vielleicht jemand, der immer weiter auf der Leiter des Lebens abrutscht, aber im Endeffekt landet er nie vollkommen auf dem Boden, da er die richtigen Freunde zu haben scheint, die ihm mit gutem Rat zur Seite stehen. Da wäre z.B. Tony Leung Ka-Fai, der sich selbst spielt und Laus filmischem Alter Ego mit auf den Weg gibt, dass man immer an seinen Träumen festhalten muss und niemals aufhören darf im Wasser zu strampeln, wenn man nicht untergehen will und überdies auch an sein Ziel kommen will.
Des Weiteren gibt es einen Moment in der Geschichte, in der sich Faye entscheiden muss, ob sie in einem etwas freizügigeren Film mitspielt. Entweder der Film wird als Kunstwerk großen Erfolg feiern oder sie wird sich mit einem Category-III Film selbst in den Karrieretod befördern. Es gibt genügend Momente in "My Name is Fame", die Gelegenheit geboten hätten, den Film in düstere und etwas dramatischere Gefilde abgleiten zu lassen, doch diesen Weg beschreitet Regisseur Lawrence Lau Kwok-Cheung nicht. "Glücklicherweise" muss man sagen, denn eigentlich müssten wir das von einem Hong Kong Film erwarten. Aber Lawrence Lau geht hier in eine willkommen andere Richtung.

Sets, Requisiten und die Aufgaben der verschiedenen Menschen hinter der Kamera werden uns mal mehr, mal weniger ausführlich, aber immer irgendwie nebenbei gezeigt, so dass wir ein Gefühl dafür bekommen wie man in Hong Kong Filme dreht. Das funktioniert nämlich etwas anders als in Hollywood. Schauspieler zu sein ist nicht wirklich ein lukrativer Job, wie wir sehen, und man muss seinen Namen immer im Gespräch halten, damit man auch zukünftig in Projekte eingeplant wird. Irgendwie muss man ja schließlich seine Miete bezahlen, und da darf man bzgl. seiner Rollen auch nicht wählerisch sein.
Ka-Fai regt sich im Film über die Nebendarsteller auf und hat mit Scripts zu kämpfen, die nicht richtig ausgearbeitet sind und auf den letzten Drücker erst zu Ende geschrieben scheinen. Seine Zeilen darf der Darsteller auch immer erst ein paar Minuten vor dem Dreh der eigentlichen Szene durchlesen. Leicht hat man es in Hong Kong als Darsteller wirklich nicht, aber Ka-Fai/Lau Ching-Wan ist das egal, denn er liebt das, was er macht.

Am Ende begreift Ka-Fai genau das und rappelt sich wieder auf. Faye war ihm dabei von großer Hilfe, und so steuert alles auf ein Happy End hin, das zum Glück aber nicht zu fröhlich ist. Ein kleiner Beigeschmack eines Dramas bleibt irgendwie doch, obwohl zum Glück nur sehr dezent und kaum wahrnehmbar. Eine Note, die dem Film aber sehr gut tut, und somit auch die etlichen Cameo-Auftritte von Schauspielern wie Ekin Cheng, Fiona Sit (welche bzgl. ihrer darstellerischen Leistungen als Archetyp der Pop-Prinzessin, die sich als Schauspielerin versucht, ungerechterweise nicht wirklich gut wegkommt), Niki Chow und Regisseure wie Gordon Chan, Fruit Chan oder Ann Hui nicht unnötig trivial erscheinen lässt. An sich kann man "My Name is Fame" nicht wirklich Realismus zugestehen, aber er bietet einen interessanten Blick auf die Filmindustrie, die Darsteller und ihre Probleme, und kann uns dabei noch eine Message mit auf den Weg geben, die zwar nicht sonderlich neu ist, aber gut verpackt: Verfolge nur beharrlich genug deinen Traum, und er wird irgendwann in Erfüllung gehen.

Newcomerin Huo Siyan kann eine sehr überzeugende Leistung abgeben, auch wenn ihre nachsynchronisierte Stimme oft irritierend ist. Lau Ching-Wan ist aber natürlich der eigentliche Star des Films. Dabei muss er hier noch nicht mal viel leisten, da er zu Teilen ja sich selbst spielt. Trotzdem ist seine Leistung wieder einmal hervorragend und charismatisch. Das mehr oder weniger offene Ende passt einfach zum Film und Ka-Fais Worte, dass er weiß, dass er ein guter Schauspieler ist, und dass er das nicht durch einen Award bestätigt bekommen braucht, ist genau der Grund warum der Film stellenweise so intelligent ist. Denn natürlich spricht hier auch wieder Lau Ching-Wan. Recht hat er und erneut kann ich ihn wieder einmal nur mit Lob überschütten. Doch das Schicksal geht seine eigenen unverständlichen Wege: Für seine Darstellung in "My Name is Fame" hat Lau Ching-Wan nämlich endlich einen Preis bei den "Hong Kong Film Awards" als bester Darsteller bekommen... Es gibt also doch Gerechtigkeit.

(Autor: Manfred Selzer)
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