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Original Title:
Moorimyeo daesaeng

South Korea 2007

Genre:
Comedy, Romance, Wuxia

Director:
Kwak Jae-young

Cast:
Shin Min-a
On Ju-wan
Yu Geon
Im Ye-jin
Choi Jae-seong
Kim Hyung-il
Lee Dae-geun
Dion Lam
Park Chan-dae
Jeong Ho-bin
Ho San
Park Hwi-soon
Oh Jeong-se
Kim Kwang-gyoo
Cha Tae-hyeon


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My Mighty Princess

Story: So-hwi (Shin Min-a) entstammt einer besonderen Blutlinie von Kampfkunstmeistern. Ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten machen sie zum vielversprechendsten Talent der neuen Generation, doch So-hwi möchte einfach nur das Leben eines normalen High-School Mädchens führen. Sie gibt ihr Training auf und versucht das Interesse des Eishockeyspielers Jun-mo (Geon Yu), in den sie sich verliebt hat, zu wecken.
Währenddessen treffen sich die vier Meister der alten Generation, darunter auch So-hwis Vater, und beraten darüber, wie es mit der jungen Generation weitergehen soll, die augenscheinlich kein Interesse daran hat an den jährlichen Kampfkunstwettbewerben teilzunehmen. Man beschließt, dass der Sohn einer der Meister, Il-yeong (On Ju-wan), So-hwi dazu bringen soll das Training wieder aufzunehmen. So-hwi und Il-yeong waren früher gute Freunde und auch jetzt bei ihrem Wiedersehen scheint die Chemie noch zu stimmen. Aber ihre Fähigkeiten sollen bald auf eine harte Probe gestellt werden als der Kämpfer Heuk-bong auftaucht, das magische "Grüne Schwert der Unterwelt" in seinen Besitz bringt und Angst und Schrecken in der Kampfkunstwelt verbreitet.

Kritik: Kwak Jae-young ist spätestens seit "My Sassy Girl" bekannt dafür, dass er in seinen Filmen gerne mal verschiedene Genres durcheinanderwürfelt. Oftmals gelingt ihm das ganz gut, auch wenn schon in "Windstruck" eine gewisse Inkohärenz zu erkennen war, in seinem neuesten Werk lässt es aber den gesamten Film auseinanderbrechen. "My Mighty Princess" bietet einige unterhaltsame Momente, doch kein Puzzleteil passt zum anderen, so dass der Spaß immer nur ein flüchtiger ist, der am Schluss einer nicht zu vermeidenden Unzufriedenheit Platz macht. Kwak scheint selbst nicht zu wissen, was er hier für einen Film abliefern will und so scheint der Fakt, dass der Film nach Drehschluss erstmal 2 Jahre auf Eis lag bevor er in die Kinos kam, schon ein schlechter Vorbote gewesen zu sein.
"My Mighty Princess" beginnt als ansehnliche Komödie mit etwas Romantik, verliert sich aber im Wuxia-Genre der fliegenden Schwertkämpfer, was einfach nicht zum Rest passen will. Wenn Kwak immer wieder Elemente von Wuxia-Filmen in seinen Werken verbaut, warum fasst er nicht einfach mal den Mut einen solchen Film tatsächlich auch zu drehen?

So-hwi hat Probleme mit ihren Fähigkeiten in der "normalen" Welt zurechtzukommen. Das alles ist auch recht lustig und zuweilen over-the-top präsentiert, so dass wir uns hier und da an "Arahan" erinnert fühlen. Aber was in "Arahan" so gut funktioniert hat war, dass er sich selbst und seine Geschichte nicht ernst genommen hat, sondern im Gegenteil diese sogar gehörig durch den Kakao gezogen hat. In "My Mighty Princess" dagegen werden sich klischeehafter Elemente des Wuxia Genres bedient ohne dass mit ihnen irgendetwas Sinnvolles angefangen wird. Ein gutes Beispiel ist das "Grüne Schwert der Unterwelt", dessen sich aus "Tiger and Dragon" bedient wurde. Außer, dass es ein besonders tolles Schwert ist, mit der sich eine bestimmte Kampftechnik meistern lässt, wird sich kaum dieses Schwerts zu Comedy-Zwecken bedient. Ein kleines Augenzwinkern an Ang Lees Wuxia-Eintrag, mehr aber auch nicht. Dass der Film sich besonders gegen Ende so ernst nimmt, wenn es zu den Schwertkämpfen kommt, macht die Sache nur noch schlimmer.

Es ist überdies sehr schwierig immer den Überblick zu behalten, denn die einzelnen Stories wirbeln jede für sich durcheinander. Da wären z.B. die vielen Rückblenden, die unsere beiden Helden in einer typischen traditionellen Wuxia-Welt zeigen, so dass wir denken So-hwi und Il-yeong seien die Wiedergeburt früherer Seelen. Aber weit gefehlt, es handelt sich um die selben Personen, und diese Rückblenden trennen uns nur um ein paar Jahre von der Gegenwart! Wahrscheinlich sollte gezeigt werden, dass es sich hier um eine geheime Schule handelt, die immer noch nach den traditionellen Werten lehrt, aber schlussendlich wird dieser Eindruck nicht vermittelt und nichts passt wirklich zusammen.
Welchem Zweck die vielen Einschübe mit dem Eishockeyspieler dienen, der übrigens von Yu Geon unwahrscheinlich hölzern präsentiert wird, oder dessen Liebesgeschichte mit einer Polizistin, steht in den Sternen geschrieben. Außer dass die Filmlänge unnötig nach oben getrieben wird, erfüllen solche Storyfäden keinen Zweck.

Wahrscheinlich hätte man "My Mighty Princess" ohne Weiteres auch anders zusammenschneiden können und es hätte keinen ernstzunehmenden Unterschied gemacht. Das ist schade, denn diese Unfokussiertheit zerstört alle Stärken, die der Film haben mag. Das wäre dann der Humor, der oft ganz gut funktioniert. An anderer Stelle jedoch gibt es auch hier Mängel. Ebenso verhält es sich mit dem schönen Soundtrack, Regisseur Kwak scheint immer viel Wert auf gute Musikuntermalung zu legen, der aber irgendwann einfach zu oft eingesetzt wirkt. Wo dies aber wirlich störend wirkt ist gegen Ende als während des Endkampfs eine gehörige Portion Drama mit ins Spiel gebracht wird. Gerade als wir von dem traurigen Schwerttanz der beiden fliegenden Kämpfer und den trunken machenden Bildern bewegt und begeistert werden, stellt sich wieder Frustration ein als Kwak nicht merkt wann es zu viel des Guten wird und diese schönen Szenen in letzter Minute zerstört. Zu viele langatmige Wiederholungen und schlechte Dialoge lassen uns enttäuscht zurück.

Die Kämpfe an sich sind in Ordnung, mehr aber auch nicht. Shin Min-a ist einfach keine Kämpferin, das sieht man und da hilft es auch nicht, dass ihre Bewegungen mit dem Schwert recht anmutig aussehen, denn dass ihre Schläge und ihr Schwertgewirbel in mindestens doppelter Geschwindigkeit abgespielt wurde damit es was her macht, bleibt unschwer zu erkennen. Dafür ist aber die Seilarbeit wirklich sehr schön geworden und die Illusion der über die Baumwipfel fliegenden Kämpfer ist perfekt. Nur in der Stadt wirkt das Herumgespringe merkwürdigerweise künstlich und unelegant. Hier sieht man auch, dass oft mit Computereffekten gearbeitet wurde, die nicht ganz zu überzeugen wissen.
Shin Min-a ("Madeleine", "A Bittersweet Life") kann ein gewisses Charisma auf den Bildschirm bringen, wesentlich überzeugender ist aber On Ju-wan ("The Peter Pan Formula"). Nichtsdestotrotz bleiben aber die Charaktere alle sehr flach, so dass einem selbst diese nicht als Leitfaden im Film halten können. "My Mighty Princess" ist einfach zu inkonsistent und wechselt zu oft den Ton, so dass am Ende nur die Frage bleibt, was für einen Film wir eigentlich gerade gesehen haben. Eine Romantikkomödie, einen Wuxia-Film oder einen lustigen Actionstreifen? Eine Antwort bleibt uns der Film schuldig, und selbst ob es sich um einen guten oder schlechten Film handelt ist nicht leicht zu sagen. Von "gut" kann aber trotz Unterhaltungspotenzial eigentlich nicht die Rede sein.

(Autor: Manfred Selzer)
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