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Original Title:
Ma-i pa-deo

South Korea 2007

Genre:
Drama

Director:
Hwang Dong-hyeuk

Cast:
Daniel Henney
Kim Yeong-cheol
Kim In-kwon
Ahn Seok-hwan
Choi Jong-ryeol
Kim Dong-ah
Moon Jae-won
Kim Kwang-sik
Yoon Won-seok
Jo Seok-hyeon
Brian F. Durkin
Richard Riehle
Sarah Mack


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My Father

Story: James Parker (Daniel Henney) wurde als Kind von einer amerikanischen Familie adoptiert. Jetzt will er aber wieder zurück zu seinen Wurzeln finden und seine biologischen Eltern ausfindig machen. Dafür tritt er der US Army bei, um in Korea auf einem amerikanischen Stützpunkt dienen zu können. Auf diese Weise kann er sich auf die Suche nach seinen Eltern begeben. Um seine Suche zu beschleunigen tritt er in einer Fernsehshow auf, und schon bald darauf meldet sich ein Priester bei ihm, der seinen Vater kennt. Mit einem riesigen Medienaufgebot trifft James schließlich seinen Vater Hwang Nam-chul (Kim Yeong-cheol), der jedoch im Todestrakt sitzt. James erfährt von seinem Vater, dass er unschuldig im Gefängnis sitzt. Daraufhin macht sich James daran Unterschriften gegen die Todesstrafe zu sammeln. Er hat aber nicht viel Erfolg und erfährt überdies noch, dass seine Mutter heute nicht mehr am Leben ist.
Während James weiterhin alles versucht damit sein Vater nicht hingerichtet wird, versucht Hwang, der von seinem Sohn darum gebeten wird, ein Foto von seiner Frau zu finden. Doch das erweist sich als gar nicht so einfach, denn Hwang hat noch einige Geheimnisse, die er seinem Sohn gegenüber verschwiegen hat...

Kritik: Es war schwierig, an "My Father" ohne Vorurteile heranzugehen. Der Grund dafür ist Frauenschwarm und Ex-Model Daniel Henney, der hier die Hauptrolle übernommen hat. Erwähnt man auch nur seinen Namen, so fallen die Frauen reihenweise in Ohnmacht. Dabei spricht er in seinen Filmen fast ausschließlich Englisch und besticht allerhöchstens durch sein gutes Aussehen. Zumindest sagen die Frauen, dass er umwerfend aussieht... Aber ist Schönheit ein Talent? Henneys schauspielerische Leistung (wenn man diese überhaupt so nennen mag) in "Seducing Mr. Perfect" hat jedenfalls keinen Zweifel daran gelassen, dass er kaum ein Talent hat. Dementsprechend voreingenommen habe ich diesen Film unter die Lupe genommen und war... positiv überrascht. Daniel Henneys Schauspiel hat sich wirklich um einiges verbessert, sogar so stark, dass man ihm auch einige der emotionalen Szenen durchaus abnehmen kann. Ich habe mich in "My Father" jedenfalls erstaunlich wenig an ihm gestört und das bedeutet schon einmal viel. Leider erweist sich "My Father" jedoch als ein Taschentuchdrama besseren Durchschnitts, das einem nicht lange in Erinnerung bleiben wird.

Gleich zu Anfang des Films werden wir darauf hingewiesen, dass die Geschichte des Films auf einer wahren Begebenheit beruht. Das hört sich schon einmal vielversprechend an, und so erwarten wir eigentlich auch von diesem Drama, dass es uns zumindest ein paar Tränen abringen kann.
James Parker ist in Amerika aufgewachsen und will nach Korea um seine wahren Eltern zu finden. Ein Rätsel bleibt dabei jedoch warum er dafür ausgerechnet der amerikanischen Armee beitreten muss. Seine Eltern hätten ihm bestimmt auch einen Flug nach Korea bezahlt. Jedenfalls findet Parker schon bald seinen Vater, allerdings sitzt dieser im Todestrakt. An sich ein Schock, aber dieser wird leider nie so wirklich plastisch dargestellt. Ein bisschen Kritik wird allerdings an den Medien geübt, die von Parker verlangen, dass er seinen Vater umarmt und ihm sagt, dass er ihn liebt, obwohl Parker diesen zum ersten Mal sieht und sich zu diesem Zeitpunkt noch komplett in einem Karussell der Gefühle befinden muss. Umso merkwürdiger und auch unglaubwürdiger ist es dann als er diesem Wunsch tatsächlich nachkommt.

Im Mittelpunkt des Films steht natürlich, wie der Titel schon vermuten lässt, die Beziehung zwischen Vater und Sohn. Diese wird leider nicht ganz so komplex dargestellt wie sie hätte sein müssen. Zum Teil liegt das an Hwangs Charakter, der immer etwas Undurchsichtiges beibehält, so dass wir uns bis zur zweiten Hälfte des Films nicht sicher sein können, ob er James nun vielleicht nur etwas vorspielt um Chancen zu haben seiner Hinrichtung zu entgehen, oder ob seine Gefühle echt sind. Darsteller Kim Yeong-cheol ("A Bittersweet Life") schafft es seiner Rolle eine gewisse Ambiguität zu verleihen, nur leider überträgt sich diese nicht auf das Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Es gibt genügend Gründe Hwang Vorwürfe zu machen, und so muss auch James wegen ihm ein paar Krisen überwinden, aber alles in allem scheint es sich trotz einiger Twists bei der Beziehung zwischen James und Hwang um eine idealisierte zu handeln. Dadurch wirkt das Drama nicht ganz so mitnehmend wie es hätte sein können und wird zu einem simplen Taschentuchdrama, das eigentlich so viel hätte mehr und vielschichtiger sein können.

"My Father" macht ein paar Schritte in die richtige Richtung, Hwangs Charakter ist eigentlich recht komplex und selbst Daniel Henney schafft es in ein paar Szenen seine innere Zerrissenheit durch Emotionen Ausdruck zu verleihen. Aber das alles geht in einem Drehbuch unter, das im Grunde darauf ausgelegt ist ein Melodrama zu schaffen, welches die breite Masse anspricht und zu Tränen rühren soll. Das führt dazu, dass "My Father" sich nicht immer ehrlich anfühlt und sogar stellenweise unnötig künstlich wirkt.
Außerdem muss noch erwähnt werden, dass ungefähr ein Viertel des Films in Englisch gedreht wurde. Das bedeutet natürlich, dass sich einige der koreanischen Darsteller mit Englisch herumschlagen müssen, das ja bekanntlich nicht ihre Stärke ist, was hier allerdings trotzdem erstaunlich gut funktioniert. Etwas peinlich wird es dann wie so oft natürlich bei den amerikanischen Darstellern, denn dass diese keine wirklichen Schauspieler sind wird nur allzu schnell offensichtlich. Einige der Dialoge sind dann auch etwas billig geraten, glücklicherweise halten sich diese Momente jedoch sehr in Grenzen.

Am Rande beschäftigt sich "My Father" auch mit der kühlen Beziehung zwischen Korea und Amerika, sowie der Todesstrafe. Leider aber wirklich nur am Rande, denn außer dass diese Themen einmal kurz angerissen werden, arbeitet man nicht mit ihnen. Was mich zu einer merkwürdigen Szene bringt, in der nämlich James seinem Vater mitteilt, dass er alles versucht hat um zu verhindern, dass er exekutiert wird. Nur leider hat der Zuschauer davon anscheinend nur wenig mitbekommen...
Schlussendlich erweist sich der Film aus technischer Sicht recht ansprechend, aber er schafft es eben nie etwas Besonderes zu werden. Das Taschentuchdrama, sowie der Twist des Films bleibt recht vorhersehbar und das Maß in dem einen der Film berühren kann hält sich auch stark in Grenzen. Hwangs Charakter ist interessant, man hätte aber mehr aus ihm herausholen müssen. Wie gesagt ist auch Daniel Henneys Leistung erstaunlich gut geworden, und die Szenen beim Abspann, die echte Aufnahmen des wahren Falls von Aaron Bates zeigen, sind recht bewegend. Das reicht aber alles nicht um über die (gute) Mittelmäßigkeit des Films hinwegzutäuschen.

(Autor: Manfred Selzer)
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