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Original Title:
Masuuruhiito

Japan 2002

Genre:
Action, Martial Arts, Sci-Fi

Director:
Shimoyama Ten

Cast:
Kane Kosugi
Sho Aikawa
Masaya Kato
Misato Tachibana
Noboru Kaneko
Ken Lo


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Muscle Heat

Story: Joe Jinno (Kane Kosugi) sitzt im Gefängnis, weil er als Soldat einen Befehl verweigert hat. Detective Katsuragi (Sho Aikawa) holt ihn mit den nötigen Papieren wieder raus, damit Joe und Katsuragi gemeinsam als geheimes Einsatzkommando gegen den Drogenbaron Kenjin (Masaya Kato) vorgehen können. Dieser hält nämlich nicht nur das Japan des Jahres 2009 in seinen Händen, sondern ist dabei mit seiner neuen Droge "Blood Heat" auch den Weltmarkt zu überschwemmen. Bei ihrem Einsatz läuft aber nicht alles wie geplant. Kenjin entkommt und Katsuragi wird gefangengenommen. Nachdem Joe mit ansehen musste wie sein Partner in Kenjins Kampfarena "Muscle Heat" getötet wurde, geht er auf eigene Faust gegen Kenjin vor. Unerwartete Hilfe bekommt er von Katsuragis Schwester Akane (Misato Tachibana), einer Polizistin, und einer Untergrundorganisation, die wegen Kenjins Schreckensherrschaft gezwungen ist in den Slums zu leben.

Kritik: "Muscle Heat" sieht wie ein B-Action-Movie aus den Anfängen der 90er aus. Nur leider ist er von 2002! Die einzigen Szenen, in denen das manchmal durchscheint, sind ein paar cool eingefangene Actionsequenzen, die vom Stil her an "Romeo must die" erinnern. Ansonsten hat der Film einen klaren "Direct-to-Video"-Flair und eine Story, die so platt ist, dass man sich wundert, wie man heutzutage ernsthaft noch in Erwägung ziehen konnte, mit einem solchen Drehbuch einen Film zu produzieren. Wenn man allerdings mal einen Blick zu den Hollywood-Kollegen wirft, darf man mit den Japanern wohl nicht so streng ins Gericht gehen...

"Muscle Heat" spielt in der Zukunft, genauer gesagt im Jahre 2009. Nach einer großen Wirtschaftskrise geht es dem Land schlecht und das verslumte Industriegebiet wird immer größer. Die Atmosphäre, die der Film erzeugt ist dabei leicht endzeitlich angehaucht. Mit einem durchweg orangenem Farbstich, heruntergekommenen Gebäuden und Ruinen wird die Armut ganz ansehnlich in Szene gesetzt. Doch wie es im Land wirklich aussieht und vor allem, welche Auswirkungen die Droge "Blood Heat" auf die Menschen hat, erfahren wir wegen des wohl knappen Budgets des Films nur aus zweiter Hand, wie den öfters mal eingeblendeten Nachrichten.
Außerdem stellt sich die Frage warum Hausfrauen und Büroarbeiter einer Droge verfallen sollen, die anscheinend die Muskeln und Reflexe steigert, somit also nur für Straßenschläger wirklich sinnvoll erscheint.
Wie gesagt gibt der Plot nicht viel her und das ändert sich im Verlauf des Films auch nicht. Da gibt es plötzliche Sprünge und unlogische Zufälle, die einen wirklich an den Kopf fassen lassen. Manche Storystränge, wie die Untergrundkämpfer sind nur kurz in den Film integriert und lassen einen sich fragen, warum man sie nicht einfach gleich weggelassen hat. Gestört hätte es nicht.

Immerhin bietet der Film einige nette Actionsequenzen. Neben ein paar Shoot-Outs, gibt es vor allem einige cool in Szene gesetzte Kämpfe. Während mich der Stil der meisten Prügeleien nicht wirklich begeistert hat, weil es einfach Straßenschlägereien waren, haben mich die Szenen mit Kane Kosugi umso mehr angesprochen. Kane (Sohn des legendären 80er Jahre Ninja-Film-Mimen Sho Kosugi) überzeugt durch Schnelligkeit, Geschicklichkeit und Kraft. Es macht einfach Spaß zuzusehen, wie er in eleganten Manövern durch die Gegnerscharen schreitet und dabei mit kraftvollen Tritten, Schlägen und Würfen seine Kontrahenten meterweit durch die Lüfte befördert. An einigen Stellen ist der Einsatz von Seilen mehr als nur ersichtlich, aber das macht die Sache fast noch spaßiger. Ebenso gelungen sind die Soundeffekte, die die Kämpfe noch härter als sie ohnehin schon sind wirken lassen.
Die Idee der Kampfarena, in der es um Leben und Tod geht, ist zwar so abgegriffen, dass man nur laut aufgähnen kann, immerhin bekommen wir aber so einige schöne Fights zu sehen. Leider ist aber der Endkampf zwischen Kane und Masaya Kato etwas enttäuschend, gerade wenn man bedenkt, dass Kato was die Kampfkunst angeht auch einiges drauf hat.

Schauspielerisch darf man von einem Film wie "Muscle Heat" natürlich nicht viel erwarten. Kane Kosugi (demnächst in Corey Yuens Videspieladaption "Dead or Alive" zu sehen) bewegt sich mit seiner Darstellung immerhin im Mittelfeld, während die Nebendarsteller eher magere Vorstellungen abliefern. Von Sho Aikawa hätte ich etwas mehr erwartet, aber er bekommt genauso wenig Screentime wie Misato Tachibana, weshalb auch nicht wirklich viel aus der Rolle herauszuholen ist. Außerdem hilft es den Darstellern nicht, dass einige der Dialoge wirklich übel geworden sind. Die Pseudo-Botschaften, die der Film in seinen Monologen vermittelt, wirken mehr als künstlich und passen einfach gar nicht in einen stupiden Actionfilm.
Einziger Lichtblick ist Masaya Kato ("Fighter in the Wind"), der mit seiner charismatischen, wenn auch stereotypen Darstellung des Oberbösewichts eine gute Figur abgibt und immer wieder den Hass des Zuschauers auf sich ziehen kann.
Eine Frage bleibt. Warum wird in dem Film so viel Englisch gesprochen? Sollte das den Film zusammen mit seinem amerikanischen Look internationaler machen? Dann hätte man wenigstens darauf achten sollen grammatisch richtige Sätze ins Drehbuch zu schreiben. Was man hier manchmal zu hören bekommt tut fast schon in den Ohren weh. Neben Englisch wird außerdem noch gerne Chinesisch und Kantonesisch gesprochen. Ach ja, Japanisch ist natürlich auch dabei...

Wer mit "Muscle Heat" vergnügliche anderthalb Stunden haben will sollte keine Ansprüche an die Story oder die Schauspieler stellen. Einzig und allein wegen der cool in Szene gesetzten harten Action und Kanes Kampkünsten ist der Film sehenswert. Man wird sich nicht wirklich langweilen, es wäre aber auch nicht schlimm einfach einen Bogen um den Film zu machen.
Für Actionfans heißt es also: Hirn abschalten und durch!

(Autor: Manfred Selzer)
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