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Original Title:
Babo

South Korea 2008

Genre:
Drama

Director:
Kim Jeong-kwon

Cast:
Cha Tae-hyun
Ha Ji-won
Park Hee-sun
Park Grina
Park Ha-seon
Lee Ki-young


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Miracle of Giving Fool

aka Ba:Bo

Story: Ji-ho (Ha Ji-won) ist Pianistin und kehrt nach einigen Jahren aus Europa zurück, da sie immer noch nicht ihr Lampenfieber überwinden konnte. In ihrer Heimat trifft sie den hinterbliebenen Seung-ryong (Cha Tae-hyun) wieder, einen alten Schulkameraden. Seung-ryong hat erst seit einem Unfall den Intellekt eines Kleinkindes, aber er erinnert sich noch sehr gut daran, dass Ji-ho ihn nie wiedersehen wollte, da diese ihn für die Person hielt, die ihr Klavier in Brand gesteckt hat. Trotzdem hat Seung-ryong all die Jahre auf Ji-hos Rückkehr gewartet. Gleichzeitig kümmert er sich um seine Schwester Jee-in (Park Grina), nachdem seine Mutter gestorben ist. Obwohl er Tag für Tag Geld für seine Schwester in einer Imbissbude verdient, schämt sich diese für ihren Bruder. Nur sein Freund Sang-soo (Park Hee-sun) kümmert sich um ihn.
Ji-ho ist schon bald verzaubert von Seung-ryongs kindlicher und ehrlicher Art und auch wenn es oft frustrierend für sie ist, mit ihm ein Gespräch zu führen, baut sich zwischen den beiden eine Freundschaft auf.

Kritik: "Miracle of Giving Fool" ist eine gute Alternative zu vielen anderen koreanischen Dramen, da der Film zur gleichen Zeit versucht, ein Wohlfühlfilm als auch ein Taschentuchdrama zu sein. Letzteres aber zum Glück nicht mit der Holzhammermethode. Es sind unglückliche Umstände, die zum unausweichlichen dramatischen Ende führen, keine todbringende Krankheit. Die einzige Person, die im Krankenhaus landet, geht auch wieder gesund nach Hause. Dennoch hat der Film, dessen koreanischer Titel übersetzt "Idiot" lautet, ein großes Problem, was die Geschichte betrifft, denn in dieser passiert über zu lange Zeit zu wenig. Das Drama lebt vielmehr von der Beziehung zwischen Ji-ho und Seung-ryong, die alles andere als die typische Liebesgeschichte darstellt. Eine Liebe zwischen Mann und Frau ist auch gar nicht möglich, da Seung-ryong ein Kind ist. Seine Liebe ist dafür reiner und ehrlicher. Ji-ho wird ihn nie so sehr lieben können, wie er sie, aber trotzdem entwickelt sie schnell Gefühle für ihn. Das Drama funktioniert deshalb hauptsächlich dank Cha Tae-hyuns schauspielerischer Darbietung.

Immer lächelnd, trotz aller Bosheit und Falschheit in der Welt. Das zeichnet wohl einen Idioten aus. Seung-ryong versteht tatsächlich nichts von den Problemen im Leben, aber er weiß durchaus, was er zu tun hat, um seine Familie und Freunde zu schützen. Die Aufopferungsgabe, mit der er sich um seine Schwester kümmert, obwohl er von dieser dafür nicht nur keinen Dank bekommt, sondern sogar verabscheut wird, ist herzerwärmend und die Art wie er lacht, ist tatsächlich ansteckend, da es an ein reines Kinderlachen erinnert. Man kann Seung-ryong um sein Schicksal nicht beneiden, aber wenn man sich einmal in ihn hineinversetzt, dann führt er doch ein glücklicheres Leben als die meisten anderen Menschen. Er hat Freude an den großen und kleinen Dingen im Leben. Das liegt natürlich daran, dass er das Schlechte in der Welt kaum versteht und es daher nicht sehen kann. Cha Tae-hyun ("My Sassy Girl") gibt seine wahrscheinlich bis dato beste schauspielerische Darbietung ab und kann sofort für sich begeistern.

Cha drängt mit seiner charismatischen Leistung zwar die anderen Darsteller zu jeder Zeit an den Rand, aber gerade diese können doch auch den Film um einiges aufwerten. Ha Ji-won ("Closer to Heaven", "Love so Divine") kann aber tatsächlich nur wenig von sich zeigen. Sie versprüht zwar nach wie vor ihren Charme, ihre Rolle bleibt aber etwas unausgefüllt und Ha damit doch oft unterfordert. Dagegen kann Park Hee-soon ("A Family") irgendwie einen interessanteren Charakter aufbauen. Er arbeitet für ein Café, das eigentlich ein Bordell ist und auch wenn er die meiste Zeit einen düsteren Gesichtsausdruck hat, hat er ein gutes Herz, da etwas von der Reinheit seines Freunds Seung-ryong auf ihn abfärbt. Auch Seung-ryongs Schwester, gespielt von Park Grina, kann am Ende schauspielerisch überzeugen, auch wenn das Drehbuch bzgl. ihres Charakters viel zu unüberlegt vorgeht. Die meiste Zeit des Films nervt sie nämlich nur, weil sie trotz der Fürsorge ihres Bruders diesen richtiggehend verachtet.

Es gibt aber noch ein paar Probleme in Hinblick auf die Geschichte. Sang-soo hat einen kleinen Nebenplot mit einem Freudenmädchen, der irgendwie deplatziert wirkt. Er steckt eigentlich nur im Film, um das Drama am Ende in den Film zu bringen. Das ist eine jener Stellen, in denen die Unbeholfenheit des Drehbuchschreibers ganz klar heraussticht. Die Geschichte des Films basiert auf einem Web-Comic von Kang Pool und so scheint es, dass man sich fast völlig darauf verlassen hat, dass man für die Adaption eigentlich kaum noch große Arbeit ins Drehbuch stecken müsse. Das spürt man in der Entwicklung der Charaktere, die kaum gegeben ist und der Unterforderung der Darsteller. Nur Cha Tae-hyun nutzt wie gesagt seine Chance, einmal eine völlig andere Rolle als sonst für ihn üblich zu spielen und kann damit den Film eigentlich mehr oder weniger alleine tragen. Ohne ihn hätte "Miracle of Giving Fool" wohl noch weniger funktioniert. Das ist schade, denn zumindest Ha Ji-wons Charakter und ihr Lampenfieber hätten noch mehr Einzug in den Film halten dürfen.

Letztendlich bleiben viele Storyschnipsel mangelhaft in den Film untergebracht. Am Ende bleiben sogar wichtige Fragen offen! Was ist mit dem Gangster, der Sang-soo ans Leder will? Gibt dieser einfach Ruhe? Das herzerwärmende Ende mag nicht wirklich funktionieren, wenn man sich über die Löcher in der Geschichte Gedanken machen muss. Regisseur Kim Jeong-kwon, der sein Debüt mit "Ditto" hatte und danach "A Man Who Went to Mars" drehte, zeigt, dass er auf technischer Ebene in der oberen Liga mitspielt und das würde "Miracle of Giving Fool" eigentlich schon zu einem wirklich guten Film machen, wenn das problematische Drehbuch nicht wäre. Cha Tae-hyun schafft es aber dennoch, dass uns der Film dann berühren kann, wenn er es sollte. Nur leider nicht so intensiv, wie es möglich gewesen wäre. Damit bleibt das Drama, trotz seiner gelungenen Wohlfühlatmosphäre, ein Film, der unter seinen Möglichkeiten bleibt. Dennoch eine angenehme Alternative zum typischen Taschentuchdrama.

(Autor: Manfred Selzer)
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