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Original Title:
Yeonae soseol

South Korea 2002

Genre:
Drama, Romance

Director:
Lee Han

Cast:
Cha Tae-hyun
Lee Eun-joo
Son Ye-jin
Moon Geung-yeong
Kim Nam-jin
Sa Kang
Sin Seung-hwan
Choi Jeong-woo
Yoo Hyeong-kwan
Kim Hee-ryeong
Park Jae-woong
Kwak Jeong-wook
Seo Yoon-ah
Son Yeong-soon
Jeon Hee-joo
Kim Hee-ra
Han Bo-bae
Choi Seong-min
Park Tae-kyeong


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Lover's Concerto

Story: Ji-hwan (Cha Tae-hyun) erinnert sich an seine Studienzeit vor fünf Jahren. Als er damals nebenher in einem Café arbeitete traten eines Tages die Mädchen Soo-in (Son Ye-jin) und Kyung-hee (Lee Eun-joo) in den Laden. Ji-hwan verliebte sich sofort Hals über Kopf in Soo-in und sprach sie an. Allerdings wurde die ganze Situation etwas peinlich für ihn, weshalb ihn seine Angebetete für merkwürdig hielt. Kyung-hee war dagegen belustigt von seinem Mut. Nachdem sich Ji-hwan für sein Benehmen entschuldigt hatte, wurden die drei schließlich tatsächlich Freunde. Anfangs war es noch recht offensichtlich, dass Ji-hwan Soo-in liebte und Kyung-hee Ji-hwan, doch je näher sich die drei kamen desto mehr verschwammen die Grenzen und Ji-hwan lernte schließlich die energetischere und lebenslustigere Kyung-hee zu schätzen. Eines war den beiden Freundinnen jedoch klar: Eine von ihnen würde die Verliererin in diesem Liebesdreieck sein müssen. Bestimmte Umstände lassen die beiden ihre Freundschaft mit Ji-hwan beenden. Der wahre Grund für diese Entscheidung ist allerdings, dass Soo-in schwer krank ist...

Kritik: Bei Romantik-Dramen hat man oft das Gefühl: Kennt man eines, kennt man alle. Es gibt ein paar wenige Ausnahmen, die mit etwas Besonderem punkten können, "Lover's Concerto" gehört aber nicht dazu. Interessanterweise ändert das aber nichts daran, dass der Film durchaus unterhaltsam ist, die etwas näher am Wasser Gebauten zu Tränen rühren kann, und allen anderen einfach einen angenehmen, bittersüßen Abend bescheren kann. Zu verdanken ist das eindeutig der gekonnten technischen Umsetzung von Regisseur Lee Han, der später noch Filme wie "Almost Love" oder "My Love" drehen sollte und damit einer der wenigen Nicht-Einwegregisseure Koreas ist, sowie einem beeindruckenden Star-Aufgebot, auch wenn viele von den Darstellern damals noch eher unbekannte Gesichter waren. Allerdings war Cha Tae-hyun wegen seines Erfolgs in "My Sassy Girl" sehr gefragt und stellt somit das eigentliche Zugpferd des Films dar. Wer über eine gewisse Vorhersehbarkeit hinwegsehen kann wird hier eine gutes Drama vorfinden können.

Da die Geschichte aus der Sicht Ji-hwans und aus einer Perspektive fünf Jahre in der Zukunft erzählt wird, ist uns wegen Ji-hwans aktuellen Lebensumständen schon bewusst, dass seine Liebesgeschichte mit den beiden Mädchen kein gutes Ende nehmen kann, zumindest nicht für ihn, da er in der Zukunft eben keinen Kontakt mehr zu ihnen hat. Somit haftet allen schönen Erinnerungen gleichzeitig auch etwas Trauriges an, da es sich um Freundinnen handelt, die er verloren zu haben scheint. Doch trotz dieses Umstands ist die erste Hälfte des Films gerade wegen seinem leichtherzigen Charakter und seinen bunten Farben so vereinnahmend. Da aber wie gesagt schon sehr früh klar ist, dass die Geschichte auf kein Happy End hinausläuft und wir auch umgehend erfahren, dass Soo-in krank ist, kann man "Lover's Concerto" im Gegensatz zu vielen anderen Romantik-Dramen nicht vorwerfen, dass er auf halbem Wege seinen Grundton ändern würde. Diese Kontinuität lernt man als Kenner koreanischer Filme irgendwann zu schätzen.

Dennoch ändert das nichts daran, dass wir in Lee Hans Drama einige Twists präsentiert bekommen, die bestenfalls konstruiert wirken. Warum eine spezielle Wendung in Bezug auf ein paar Namen, bzw. Kyung-hee betreffend, ihren Weg in den Film finden mussten bleibt fragwürdig. Es scheint einfach so als wollte man auch ja sicher gehen, dass der Zuschauer ein paar Tränen vergießt. Dies wird auch versucht durch ein paar kitschige Szenen zu erreichen. Jene, bei denen der Regisseur durch die Charaktere offenlegt, dass er sich der Kitschigkeit der Momente bewusst ist, funktionieren dann auch erstaunlich gut, andere wiederum, bei denen man ganz klar versucht hat ein paar Emotionen zu erzwingen gehen ins Leere und können manchmal sogar ein Augenverdrehen von seiten des Publikums hervorrufen.
Außerdem ist nicht ganz klar, was die kleine Nebengeschichte um Moon Geun-yeongs ("A Tale of Two Sisters", "Innocent Steps") in dem Film zu suchen hat. Des Weiteren bleiben auch Charaktere wie Ji-hwans Freund, der im Laufe des Films heiratet, zu unausgegoren und man muss sich tatsächlich sogar fragen warum sie überhaupt ins Drehbuch geschrieben wurden.

Lobenswerterweise gibt es nur sehr wenige Krankenhausszenen und selbst diese sehen nicht so aus als wenn sie in einem tatsächlichen Krankenhaus aufgenommen worden wären. Überhaupt lässt sich der unübersehbare Kitsch-Faktor eher in die Schublade "ohne Weiteres ertragbar" einordnen. Das liegt hauptsächlich an den Charakteren, die auf dem Bildschirm die passende Chemie erzeugen. Cha Tae-hyun ist der Glückspilz, der gleich zwei Freundinnen ergattert. Eine davon wird von Son Ye-jin ("A Moment to Remember", "Open City") gespielt, sehr introvertiert und unschuldig, die andere wird von Lee Eun-joo ("Bungee Jumping of their own", "The Scarlett Letter") porträtiert, wobei sie das lebenslustigere und fröhlichere Mädchen spielt. Ihre Darstellung ist die vielschichtigste und interessanteste weshalb wir mit Genugtuung sehen, dass sich Ji-hwans Interesse schließlich von Soo-in langsam auf Kyung-hee verlagert, auch wenn niemals so leicht zu sagen ist, wer denn nun wen liebt. Die beiden Freundinnen sind jedoch nicht willens ihre Freundschaft durch dieses Liebesdreieck zu zerstören, was natürlich trotzdem, oder gerade deswegen zu einigem Schmerz führen muss.

Es ist unterhaltsam und oft auch traurig den Charakterbeziehungen zuzuschauen, wie sie sich entwickeln, manchmal haben wir aber auch das Gefühl, dass der Film auf der Stelle tritt. Wir begleiten die drei auf ihren zahlreichen "Dates", aber nicht immer entwickelt sich dabei die Geschichte weiter. Die polierten und farbenfrohen Bilder können aber oft davon ablenken. Irgendwie will uns das Drama aber nicht ganz so stark berühren wie es möglich gewesen wäre. Schuld daran mag der vielleicht etwas holprige Endspurt des Films sein oder der Fakt, dass uns eigentlich schon von Anfang an klar war, wie es enden muss. Eine gewisse Vorhersehbarkeit ist somit die größte Schwäche von "Lover's Concerto", aber das Dreiergespann kann uns dank der guten Darstellungen dennoch ohne Weiteres für sich gewinnen und manchmal eben auch berühren. Ein wenig mehr Charakterausarbeitung wäre wünschenswert gewesen und hätte uns schlussendlich wohl auch ein paar mehr Tränen abgewinnen können. Aber auch so bleibt "Lover's Concerto" ein guter Genre-Eintrag.

(Autor: Manfred Selzer)
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