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Story: Ji-hwan (Cha Tae-hyun) erinnert sich an seine Studienzeit vor fünf Jahren. Als er damals nebenher in einem
Café arbeitete traten eines Tages die Mädchen Soo-in (Son Ye-jin) und Kyung-hee (Lee Eun-joo) in den Laden.
Ji-hwan verliebte sich sofort Hals über Kopf in Soo-in und sprach sie an. Allerdings wurde die ganze Situation etwas
peinlich für ihn, weshalb ihn seine Angebetete für merkwürdig hielt. Kyung-hee war dagegen belustigt von seinem Mut.
Nachdem sich Ji-hwan für sein Benehmen entschuldigt hatte, wurden die drei schließlich tatsächlich Freunde.
Anfangs war es noch recht offensichtlich, dass Ji-hwan Soo-in liebte und Kyung-hee Ji-hwan, doch je näher sich die
drei kamen desto mehr verschwammen die Grenzen und Ji-hwan lernte schließlich die energetischere und lebenslustigere
Kyung-hee zu schätzen. Eines war den beiden Freundinnen jedoch klar: Eine von ihnen würde die Verliererin in diesem
Liebesdreieck sein müssen. Bestimmte Umstände lassen die beiden ihre Freundschaft mit Ji-hwan beenden. Der wahre Grund
für diese Entscheidung ist allerdings, dass Soo-in schwer krank ist...
Kritik: Bei Romantik-Dramen hat man oft das Gefühl: Kennt man eines, kennt man alle. Es gibt ein paar wenige
Ausnahmen, die mit etwas Besonderem punkten können, "Lover's Concerto" gehört aber nicht dazu. Interessanterweise
ändert das aber nichts daran, dass der Film durchaus unterhaltsam ist, die etwas näher am Wasser Gebauten zu Tränen
rühren kann, und allen anderen einfach einen angenehmen, bittersüßen Abend bescheren kann. Zu verdanken ist das eindeutig
der gekonnten technischen Umsetzung von Regisseur Lee Han, der später noch Filme wie "Almost Love" oder "My Love"
drehen sollte und damit einer der wenigen Nicht-Einwegregisseure Koreas ist, sowie einem beeindruckenden Star-Aufgebot,
auch wenn viele von den Darstellern damals noch eher unbekannte Gesichter waren. Allerdings war Cha Tae-hyun wegen seines
Erfolgs in "My Sassy Girl" sehr gefragt und stellt somit das eigentliche Zugpferd des Films dar. Wer über eine gewisse
Vorhersehbarkeit hinwegsehen kann wird hier eine gutes Drama vorfinden können.
Da die Geschichte aus der Sicht Ji-hwans und aus einer Perspektive fünf Jahre in der Zukunft erzählt wird, ist uns
wegen Ji-hwans aktuellen Lebensumständen schon bewusst, dass seine Liebesgeschichte mit den beiden Mädchen kein gutes
Ende nehmen kann, zumindest nicht für ihn, da er in der Zukunft eben keinen Kontakt mehr zu ihnen hat. Somit haftet
allen schönen Erinnerungen gleichzeitig auch etwas Trauriges an, da es sich um Freundinnen handelt, die er verloren zu
haben scheint. Doch trotz dieses Umstands ist die erste Hälfte des Films gerade wegen seinem leichtherzigen Charakter
und seinen bunten Farben so vereinnahmend. Da aber wie gesagt schon sehr früh klar ist, dass die Geschichte auf kein
Happy End hinausläuft und wir auch umgehend erfahren, dass Soo-in krank ist, kann man "Lover's Concerto" im Gegensatz
zu vielen anderen Romantik-Dramen nicht vorwerfen, dass er auf halbem Wege seinen Grundton ändern würde. Diese
Kontinuität lernt man als Kenner koreanischer Filme irgendwann zu schätzen.
Dennoch ändert das nichts daran, dass wir in Lee Hans Drama einige Twists präsentiert bekommen, die bestenfalls
konstruiert wirken. Warum eine spezielle Wendung in Bezug auf ein paar Namen, bzw. Kyung-hee betreffend, ihren Weg
in den Film finden mussten bleibt fragwürdig. Es scheint einfach so als wollte man auch ja sicher gehen, dass der
Zuschauer ein paar Tränen vergießt. Dies wird auch versucht durch ein paar kitschige Szenen zu erreichen. Jene, bei
denen der Regisseur durch die Charaktere offenlegt, dass er sich der Kitschigkeit der Momente bewusst ist, funktionieren
dann auch erstaunlich gut, andere wiederum, bei denen man ganz klar versucht hat ein paar Emotionen zu erzwingen
gehen ins Leere und können manchmal sogar ein Augenverdrehen von seiten des Publikums hervorrufen.
Außerdem ist nicht ganz klar, was die kleine Nebengeschichte um Moon Geun-yeongs ("A Tale of Two Sisters", "Innocent
Steps") in dem Film zu suchen hat. Des Weiteren bleiben auch Charaktere wie Ji-hwans Freund, der im Laufe des Films
heiratet, zu unausgegoren und man muss sich tatsächlich sogar fragen warum sie überhaupt ins Drehbuch geschrieben
wurden.
Lobenswerterweise gibt es nur sehr wenige Krankenhausszenen und selbst diese sehen nicht so aus als wenn sie in einem
tatsächlichen Krankenhaus aufgenommen worden wären. Überhaupt lässt sich der unübersehbare Kitsch-Faktor eher in die
Schublade "ohne Weiteres ertragbar" einordnen. Das liegt hauptsächlich an den Charakteren, die auf dem Bildschirm
die passende Chemie erzeugen. Cha Tae-hyun ist der Glückspilz, der gleich zwei Freundinnen ergattert. Eine davon wird
von Son Ye-jin ("A Moment to Remember", "Open City") gespielt, sehr introvertiert und unschuldig, die andere wird
von Lee Eun-joo ("Bungee Jumping of their own", "The Scarlett Letter") porträtiert, wobei sie das lebenslustigere
und fröhlichere Mädchen spielt. Ihre Darstellung ist die vielschichtigste und interessanteste weshalb wir mit Genugtuung
sehen, dass sich Ji-hwans Interesse schließlich von Soo-in langsam auf Kyung-hee verlagert, auch wenn niemals so
leicht zu sagen ist, wer denn nun wen liebt. Die beiden Freundinnen sind jedoch nicht willens ihre Freundschaft durch
dieses Liebesdreieck zu zerstören, was natürlich trotzdem, oder gerade deswegen zu einigem Schmerz führen muss.
Es ist unterhaltsam und oft auch traurig den Charakterbeziehungen zuzuschauen, wie sie sich entwickeln, manchmal haben
wir aber auch das Gefühl, dass der Film auf der Stelle tritt. Wir begleiten die drei auf ihren zahlreichen "Dates", aber
nicht immer entwickelt sich dabei die Geschichte weiter. Die polierten und farbenfrohen Bilder können aber oft davon
ablenken. Irgendwie will uns das Drama aber nicht ganz so stark berühren wie es möglich gewesen wäre. Schuld daran
mag der vielleicht etwas holprige Endspurt des Films sein oder der Fakt, dass uns eigentlich schon von Anfang an klar
war, wie es enden muss. Eine gewisse Vorhersehbarkeit ist somit die größte Schwäche von "Lover's Concerto", aber das
Dreiergespann kann uns dank der guten Darstellungen dennoch ohne Weiteres für sich gewinnen und manchmal eben auch
berühren. Ein wenig mehr Charakterausarbeitung wäre wünschenswert gewesen und hätte uns schlussendlich wohl auch ein
paar mehr Tränen abgewinnen können. Aber auch so bleibt "Lover's Concerto" ein guter Genre-Eintrag.