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Story: Die kleine A-ri (Byeon Ju-yeon) ist ein Waisenkind und wohnt bei einem Priester im Tempel. In einen gelben
Regenmantel gekleidet erzählt sie jedem in der Schule, dass sie von einem Fluch heimgesucht wird. Jedem der sie berührt
passiert etwas Schreckliches. Daraufhin meiden natürlich alle Klassenkinder A-ri, bis auf Cha Jo-Kang (Park Geon-Tae),
der sich mit ihr anfreundet. Doch Chas Nähe zu A-ri tut ihm nicht gut. Er bekommt die Masern und als er wieder gesund
ist scheint A-ri nicht mehr in die Schule zu gehen. Cha zieht kurz darauf mit seinen Eltern nach Seoul und sieht A-ri
für ganze zehn Jahre nicht mehr.
Plötzlich meldet sich A-ri (Kang Hye-jeong) wieder bei Cha (Cho Seung-woo) und will sich mit ihm treffen. Die beiden
verbringen eine Weile miteinander und ihre Freundschaft vertieft sich bis schließlich Liebe daraus zu werden scheint.
Allerdings verschwindet A-ri erneut von der Bildfläche. Diesmal für acht Jahre.
Aus dem Nichts taucht A-ri wieder bei Cha auf, der mittlerweile bei einer Bank arbeitet. Im Gegensatz zu früher glaubt
er A-ri keines von ihren liebreizenden Märchengeschichten mehr. Sie behauptet nämlich von Außerirdischen entführt
worden zu sein, weil ihr magnetisches Feld UFOs anziehe. Ist A-ri einfach nur eine notorische Lügnerin oder versucht
sie eine noch viel schlimmere Wahrheit zu verheimlichen?
Kritik: "Love Phobia" macht es einem wirklich schwer. Er ist nach dem bekannten Muster so vieler Liebesdramen
gestrickt, bietet allerdings einige interessante und ungewöhnliche Ideen, die ihn fast schon länger in das Gedächtnis
des Zuschauers einbrennen können. Irgendwie stört es dann aber doch, dass der Film im Kern und hinter der Fassade
der augenscheinlich originellen Storyalternation nichts wirklich Neues bietet. Das ist besonders schade, da der Film
nicht nur mit zwei tollen Darstellern glänzt, sondern auch guten, dezenten Humor bietet, sowie eine Liebesgeschichte,
die fast schon epischen Charakter bekommt da sie sich über mehrere Jahre erstreckt. Wenn es dann aber zu den
emotionaleren Momenten kommt, dann verliert sich der Film allzu oft in Klischees und kann plötzlich nicht mehr mit
dem Qualitätsgehalt vom Rest mithalten.
"Love Phobia" beginnt herzerweichend mit der kleinen A-ri, die in ihrem gelben Regenmantel und mit ihren großen
Kulleraugen sofort die Herzen der Zuschauer erobern kann. Die beiden Kinderdarsteller leisten dabei tolle Arbeit und
vor allem Byeon Ju-yeon ist einfach süß. Schnell weckt sie unsere Neugier was ihren Charakter angeht. Warum trägt sie
diesen Regenmantel, was ist an dem Fluch dran und wieso erzählt sie so viele Lügenmärchen? Ihre Storys über Eidechsen
und lange Namen etc. machen ihren Charakter noch bunter, nur Cha kommt dabei etwas zu kurz. Etwas unglaubwürdig
ist auch die "Liebesgeschichte" zwischen ihr und Cha, schließlich sind die beiden noch Kinder, wirken hier aber
manchmal wie Abziehbilder ihrer erwachsenen Alter Egos.
Zehn Jahre später treffen sich A-ri und Cha wieder. A-ri ist immer noch irgendwie merkwürdig, erzählt weiterhin ihre
Lügenmärchen, ist aber immer noch genauso liebenswert. Natürlich entwickelt sich hier die Liebesgeschichte, doch auf
ihrem Höhepunkt verschwindet A-ri plötzlich wieder. Acht Jahre dauert es bis sie sich wieder meldet. Aus welchen
Gründen auch immer konnte Cha immer nur an sie denken und ist immer noch Single - das muss dann wohl wahre Liebe sein...
Wie auch immer, A-ri tischt ihm plötzlich eine Geschichte über Außerirdische auf und hatte ohnehin schon als Kind
erzählt, dass sie selbst nicht von diesem Planeten ist. Cha hat aber langsam genug von diesen Märchen und will einfach
nur mit A-ri zusammen sein. Doch sie sagt sie müsse wieder gehen...
Da es sich hier um ein Melodrama handelt sollte es nicht allzu überraschend sein, dass plötzlich... nein, an dieser
Stelle soll lieber nichts gespoilert werden. Es wird jedenfalls sehr emotional und vieles davon wirkt fast schon ein
wenig zu billig für den eher überdurchschnittlichen Rest des Films.
Kang Hye-jeong ("love_phobia", "Welcome to Dongmakgol") spielt ihren Kollegen oftmals ziemlich an die Wand, doch das ist
kein Wunder, denn Kang ist nicht nur der eigentliche Star des Films, sondern Cho Seung-woo konnte nach seiner
beeindruckenden Leistung in "Marathon" einfach nur vergleichsweise blass wirken. Das ist aber alles nicht weiter
tragisch, denn die Chemie zwischen den beiden stimmt und das ist alles was zählt. Wenn man allerdings weiß, dass die
beiden Darsteller auch im wirklichen Leben ein Paar sind nimmt das der Liebesgeschichte ein wenig von seinem Reiz.
Hmm... den Kommentar hätte ich mir wohl lieber sparen sollen...
"Love Phobia" bietet auch einige lustige Momente. Kleinigkeiten wie Cha, der versucht A-ri in den Ausschnitt zu schauen
oder sein Vater, der sich angeblich nach dem Toilettengang nicht die Hände wäscht und anschließend Sushi zubereitet oder
Soldaten, die bei einem Vulkanausbruch die Lava mit ihren Schaufeln beiseite schippen wollen, können einen laut
auflachen lassen.
Leider funktionieren die dramatischen Szenen nicht ganz so gut, da sie oftmals zu sehr in die Länge gezogen werden.
Gerade gegen Ende denkt man sich, dass doch endlich Schluss sein muss. Die ganzen Tränen können irgendwie nicht
wirklich berühren, da man alles schon mal gesehen hat. Es sind eher die kleineren Szenen, die einen bewegen können, z.B.
als Cha seine Feundin in der Bank an einem Stuhl festbindet damit sie nach ihrem achtjährigen Fortbleiben nicht
noch einmal einfach verschwindet oder der letzte herzerwärmende Monolog Chas.
Das Ende mag einige außerdem etwas verwirren. Nachdem alle "Akte X"-Fans endlich darüber aufgeklärt wurden wie genau
Kornkreise gemacht werden und vor allen Dingen von wem und warum, scheint der Film einen Wechsel ins übernatürliche
Genre zu nehmen. Das muss man aber nicht so sehen und insgesamt wird der Film dann auch schlüssiger. Etwas merkwürdig
ist das Ende aber schon, jedoch zeichnet das eben den ganzen Film aus - und das eigentlich im positiven Sinne.
"Love Phobia" hat einige gute Ideen, viele der Schauplätze sind wunderschön und insgesamt kann man technisch nichts an
dem Werk aussetzen. Umso trauriger ist es, dass sich der Film am Ende trotz allem schließlich doch zu formelhaft
anfühlt. Dennoch kann der Film aus der Masse vieler anderer ähnlicher Werke herausstechen und hat seine kleinen
magischen Momente. Wenn ich ein Herz aus Zuckerwatte hätte und die Welt durch eine rosa Sonnenbrille sehen würde,
hätten die melodramatischen Szenen mich auch zutiefst bewegen können und mit Leichtigkeit eine bessere Wertung
nach sich gezogen. Doch so ist es nun mal nicht...