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Original Title:
Keunyeonen yebbeossda

South Korea 2008

Genre:
Romance, Comedy, Drama

Director:
Choi Ik-hwan

Cast:
Kim Soo-ro
Kim Jin-soo
Kang Seong-jin
Park Ye-jin
Lee Chae-young
Lee Won
Jeong Yoon-min
Goo Bon-im
Kim Choon-gi
Kim Roi-ha


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Life is Cool

Story: Il-kwon (Kim Soo-ro) ist ein Polizist, der dank eines Studienaustausch-Programms nach Amerika durfte. Als er wieder zurück nach Korea kommt, ist er wieder mit seinen Freunden Seong-hoon (Kim Jin-soo), einem Dolmetscher für ein Basketball-team, und Tae-young (Kang Seong-jin), einem Englisch-Lehrer, vereint. Il-kwon teilt seinen Freunden mit, dass er wieder nach Amerika gehen will um seinen Doktor zu machen, allerdings nicht bevor er eine Ehefrau gefunden hat. Über eine Partnerbörse lernt er die materiell denkende Mi-yeong (Lee Chae-young) kennen. Gleichzeitig trifft er sich auch mit der etwas reiferen Yeon-woo (Park Ye-jin), die ihm von einem Freund vorgestellt wird. Der Frauenheld Il-kwon muss sich nun für die Frau seines Lebens entscheiden, allerdings weiß er nicht, dass Tae-young früher für lange Zeit ein Paar mit Yeon-woo war, und dass ihre Trennung der Grund ist, dass er immer wieder unter Depressionen leidet. Zu allem Übel beginnt sich auch noch Seong-hoon in Yeon-woo zu verlieben. Doch für wen entscheidet sich Yeon-woo schlussendlich, und wird die Freundschaft der drei dabei auf die Probe gestellt?

Kritik: "Life is Cool" erregt zuerst einmal wegen seiner animierten Machart Interesse. Für den Film wurde das Rotoskopie-Verfahren angewandt, eine Technik bei der tatsächlich gefilmte Aufnahmen Bild für Bild nachgezeichnet werden. Es sollte nicht verwundern, dass so ein Verfahren eine ganze Menge Zeit benötigt, und so hat es gut zwei Jahre gedauert, bis der Film nach Beendigung der Dreharbeiten schließlich ins Kino kam. Wer die Vorteile einer solchen Filmtechnik nicht kennt hat wohl "A Scanner Darkly" oder den Animationseinschub in "Wanee and Junah" nicht gesehen. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Animationsfilmen zeichnet sich ein Film im Rotoskopie-Verfahren dadurch aus, dass die Bewegungen sehr real wirken, und dass des Weiteren ein verstärktes Gefühl der Drei-Dimensionalität und Plastizität erzeugt wird. Interessanterweise hat sich Korea bei seinem ersten Film dieser Art für ein Romantik-Drama entschieden.

Was uns dann natürlich zu der Frage bringt, ob es bei einer solchen Art von Film überhaupt notwendig ist diese außergewöhnliche Technik anzuwenden. Fraglich bleibt es in jedem Fall, da "Life is Cool" auch ohne Animation gut funktioniert hätte und dadurch eigentlich nur geringfügig bis unbedeutend aufgewertet wird. Dennoch wollen wir uns natürlich erst einmal diesem Aspekt des Films zuwenden und ihn genauer unter die Lupe nehmen. Es braucht nämlich zunächst ein wenig Eingewöhnungszeit bis wir uns an das immer irgendwie flimmernde Bild gewöhnt haben. Wird eine Szene aus der Entfernung aufgenommen, so wirken die Konturen und Gesichter alle etwas unscharf, des Weiteren ist es offensichtlich, dass nicht jedes Gesicht im Hintergrund animiert werden konnte. Gerade beim Basketballspiel sehen wir im Publikum des Öfteren starre Gesichter sitzen. Man ist aber gerne bereit darüber hinwegzusehen, wenn man bedenkt was für Arbeit es noch gewesen wäre jedes einzelne dieser Gesichter auch noch zu animieren. Wahrscheinlich wäre "Life is Cool" in fünf Jahren noch nicht fertig gewesen...

In den Nahaufnahmen wirken die Bilder dagegen sehr plastisch und erzeugen ein faszinierendes Hybrid-Werk, da der Film irgendwo zwischen Realität und Animation anzusiedeln ist. Genau das ist es, was den Reiz dieser Technik ausmacht, und gerade einige Traumsequenzen in die Natur, mitsamt grünen Blättern und Wiesen, können beim Zuschauer ein kleines Staunen hervorrufen.
Doch wie sieht es mit "Life is Cool" als Film aus? Als Romantikkomödie mit etwas Drama ist der Film gar nicht schlecht. Wir bekommen auf ehrliche Weise das Leben dreier Freunde präsentiert, die unglücklicherweise alle Interesse an der gleichen Frau haben. Aber die eigentliche Hintergrundstory der Charaktere wird uns immer mal wieder in kleinen Portionen über den Film verteilt in Form von Rückblenden erzählt. Dabei ist es leider gar nicht so einfach zu folgen, in welcher Zeit wir uns gerade befinden, da Regisseur Choi Ik-hwan ("Voice") ohne Vorwarnung hin- und herspringt, was noch durch den Fakt verkompliziert wird, dass die Rotoskopie-Technik ohnehin eine konstante leichte Desorientierung bewirkt.

Leider wird durch die Animationstechnik aber nicht immer die Mimik der Darsteller 1:1 übertragen, so dass wir manchmal den Eindruck bekommen, die Darsteller seien etwas zu hölzern. Grundlegend lässt sich aber sagen, dass jeder einzelne von ihnen ordentliche Arbeit leistet und gerade Kim Soo-ro ("Vampire Cop Ricky") mit seiner extrovertierten Art wieder mal für einige Lacher sorgen kann. Der Humor im Film ist übrigens gut gelungen und findet seinen Höhepunkt in einer "Oldboy"-Hommage im Polizeirevier, oder einer spontanen, sehr kurzen Gesangseinlage, die auf den Arm nimmt, dass es bei Animationsfilmen zum guten Ton gehört einfach mal zu singen, selbst oder gerade wenn sich die Ereignisse überschlagen. Außerdem macht sich Regisseur Choi oft über die Englisch-Kenntnisse der Koreaner lustig, z.B. wieder in besagter Polizeirevier-Szene, in der Il-kwon zu Übungszwecken von seinen Kollegen verlangt mit ihm Englisch zu sprechen und zwei Verbrecher, die auf das Revier gebracht werden plötzlich ebenfalls anfangen Englisch zu sprechen. Es sind die Klischees des Animationsgenres mit denen Choi auf manchmal unerwartete und zuweilen fast schon geniale Weise spielt.

An anderer Stelle löst sich Choi dann komplett von der Realität, wenn er z.B. die drei Freunde und Yeon-woo über ein Basketballfeld Schlittschuhlaufen lässt und sie im Tanz in den Abendhimmel aufsteigen lässt. Überraschenderweise fühlen sich selbst diese Szenen keinesfalls kitschig an, sondern unterstreichen die Freuden und Schmerzen, die das Gefühl der Liebe bei den drei Freunden hervorruft auf sich ehrlich anfühlende Art und Weise. Das Drama, das damit Hand in Hand einhergeht ist angenehm unaufdringlich in den Film gebracht, selbst Befürchtungen, dass ein Kampf um dieselbe Frau Freundschaften zerstören könnte, wie es eben so oft der Fall ist, erweisen sich als unbegründet. Einziger Wermutstropfen ist, dass wir nicht ganz verstehen können warum Yeon-woo sich ausgerechnet für den Mann entscheidet, mit dem wir als letztes gerechnet hätten.
"Life is Cool" betrachtet auf ehrliche, aber dennoch lustige Weise die Liebe in ihren verschiedenen Formen und übt dabei mit Witz und Verstand auch noch Kritik an der koreanischen Gesellschaft, wie z.B. an Eheschließungen über Partnerbörsen bei denen es nicht um Liebe, sondern um Kapital und ein gesichertes gemeinsames Leben geht. Damit sammelt der Film in meinen Augen mehr Punkte als mit seiner technischen Umsetzung, obwohl sich natürlich auch diese sehen lassen kann. Empfehlenswert!

(Autor: Manfred Selzer)
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