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I Am a Hero - Filmposter
Original Title:
Aiamuahiro

Japan 2016

Genre:
Horror, Action

Director:
Shinsuke Sato

Cast:
Yo Oizumi
Kasumi Arimura
Masami Nagasawa
Hisashi Yoshizawa
Yoshinori Okada
Nana Katase
Jin Katagiri
Makita Sports
Muga Tsukaji
Yu Tokui
Toru Kazama


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I Am a Hero

I Am a Hero - Film Screenshot 1

Story: Hideo Suzuki (Yo Oizumi) ist ein erfolgloser Manga-Zeichner. Seine Arbeitsproben werden regelmäßig von Verlagen abgelehnt, weshalb er sich immer noch als Zeichner für einen erfolgreichen Manga-Künstler durchs Leben schlägt, obwohl er bereits seit einiger Zeit die 30 erreicht hat. Auch seine Freundin kann dieses Leben nicht mehr ertragen, sodass sie ihn letztendlich sogar rauswirft. Allerdings ruft sie ihn kurz darauf krank an und vergibt ihm wieder. Als Hideo nach Hause kommt, ist seine Frau in eine zombieähnliche Kreatur verwandelt. Nur durch Glück entgeht er selbst einer Infektion. Auch seine Arbeitskollegen sind infiziert. In ganz Tokio ist Chaos ausgebrochen. Durch Zufall trifft Hideo auf das Mädchen Hiromi (Kasumi Arimura). Sie lesen im Internet, dass der Virus in den Bergen nicht sehr aktiv ist. Also beschließen die beiden den Fuji zu besteigen. Da Hideo einen Waffenschein hat, glaubt er sich mit seiner Schrotflinte gut gewappnet für die Apokalypse. Allerdings ist er alles andere als eine heldenhafte Persönlichkeit. Schließlich schaffen die beiden es aber eine Gruppe von Überlebenden zu treffen, die sich einen guten Unterschlupf erkämpft haben. Ihr Anführer Iura (Hisashi Yoshizawa) ist jedoch äußerst rücksichtslos und so ist bald Hideos Potential, sich als Held hervorzutun, gefragt...

Filmroll I Am a Hero - Film Screenshot 2 I Am a Hero - Film Screenshot 3 Filmroll
I Am a Hero - Film Screenshot 4

Kritik: Der Markt ist mittlerweile einfach übersättigt an Zombie-Filmen oder Serien. Oder zumindest ich bin es. Auch Japan möchte aber etwas von dem Kuchen abbekommen, denn die Popularität des Genres ist immer noch hoch und es lässt sich damit Geld machen. "I Am a Hero" versucht aber nicht nur auf billige Weise Geld in die Kassen zu spülen. Vielmehr wird hier mit einem guten Sinn für Details eine gelungene Manga-Adaption auf die große Leinwand gebracht, die alles das besitzt, was man von einem Horror-Action-Streifen erwartet. Einschließlich over-the-top Gewalt, die allerdings auch naheliegend ist. Schließlich nennt der Held der Geschichte eine Schrotflinte sein eigen. Und die hat einiges an Durchschlagskraft. Daneben bekommen wir aber auch die Geschichte um einen Helden, der eigentlich gar keiner ist. Und dass er kein Held ist, wird in einigen Szenen nur aufs Deutlichste offenbar.

I Am a Hero - Film Screenshot 5

Die Einführung lässt keinen Zweifel darüber, dass Hideo ein Träumer ist. In etlichen Szenen sehen wir, wie er sich ausmalt, was wäre, wenn er tatsächlich ein Held wäre. Oder versucht einer zu sein. Dieses Stilmittel wird auch benutzt, um uns ab und an einen Schrecken hinsichtlich der Konsequenzen für ihn einzujagen. Hideo geht aber jeder Konfrontation aus dem Weg und sein Nichthandeln bewirkt an einer Stelle im Film sogar, wenn man es recht bedenkt, dass es überhaupt erst zum großen Showdown-Gemetzel kommt. Aber man kann ihm keinen Vorwurf machen, weil er zumindest in dieser Szene schlichtweg beweist, dass er noch ein Mensch ist. Anders verhält es sich da, wenn er seinem, zugegeben ihm etwas feindlich eingestellten, Kameraden nicht hilft, und sich stattdessen brav japanisch verbeugend entfernt und den anderen seinem Schicksal als Zombiefutter überlässt.

I Am a Hero - Film Screenshot 6

Hideo muss aber selbstverständlich zunächst einmal wachsen, bevor er zum Helden werden kann. Und die Situationen, die ihn zum Helden werden lassen - hier hat der Titel schon gespoilert - sind schlüssig und lassen seine Transformation glaubwürdig wirken. Yo Oizumi spielt den Helden auch nicht wie den typischen Verlierer, d.h. es gibt keine schlechten Überzeichnungen seines Charakters, was wiederum seine Defizite menschlich wirken lassen. Damit bleibt er den ganzen Film über eine interessante Persönlichkeit. Dasselbe kann man leider nicht über Hiromi, gespielt von Kasumi Arimura ("Flying Colors"), sagen, die ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch apathisch nebenher läuft. Dennoch bleibt sie so etwas wie Hideos Hoffnungsanker und das, was ihn antreibt, über sich selbst hinauszuwachsen. Auch wenn sie ihm zumindest an einer Stelle aufs Beeindruckendste das Leben rettet und damit so etwas wie ein Joker im Spiel ist, der so gut wie nie eingesetzt wird.

I Am a Hero - Film Screenshot 7

Der anfängliche Virusausbruch ist beeindruckend eingefangen. Die Spezialeffekte können sich sehen lassen und das Aufgebot an Menschen oder Zombies ist auf jeden Fall beeindruckend. Es ist nur das Problem, dass wir die Szenerie von Zombies übersäter Kauf- oder Parkhäuser schon allzu oft gesehen haben. Vieles fühlt sich in "I Am a Hero" damit logischerweise zu vertraut an. Wo es allerdings Alternationen des Themas gibt, ist bei den Zombies selbst. Ihre unterschiedlichen Deformationen bringen Abwechslung in den Film und der Umstand, dass sie geistig nicht völlig tot sind, sondern zurück in ihre Kindheit - was zu einigen gelungenen Slapstick-Momenten von nach ihrer Mama schreienden Zombies führt - oder in alte Routinen fallen, gibt dem Ganzen eine besondere Note und unterstreicht erneut das Zombiemotiv als Metapher für unseren stupiden Alltag.

Filmroll I Am a Hero - Film Screenshot 8 I Am a Hero - Film Screenshot 9 Filmroll

I Am a Hero - Film Screenshot 10

Die Nebencharaktere fallen zum Teil etwas flach aus, das betrifft auch die Krankenschwester, verkörpert von Masami Nagasawa ("Our Little Sister"), und den Antagonisten. Die erste Dreiviertelstunde vergeht aber dennoch wie im Flug. Danach lässt das Tempo unnötig nach und der Film tritt auf der Stelle. Mit seinen 126 Minuten hätte der Streifen damit ein paar Kürzungen vertragen. Das Finale entschädigt aber für alles. Der Film ist durchwegs brutal und gegen Ende gibt es ein wahres Schrotflinten-Gemetzel, das schlichtweg auf überdrehte, aber nicht unfreiwillig komische (!) Art viel Spaß macht. Regisseur Shinsuke Sato hat sich bereits für die Manga-Adaption "Gantz" verantwortlich gezeichnet, zeigt hier aber eindeutig eine bessere Leistung und macht den Manga von Kengo Hanazawa auch für solche leicht zugänglich, die sich sonst nicht damit beschäftigen. Das Fazit: "I Am a Hero" ist ein sehr unterhaltsamer Zombie-Film mit hervorragenden old-school Effekten und einem tollen, weil verrückten Showdown.

(Autor: Manfred Selzer)
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