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Deliver Us From Evil - Filmposter
Original Title:
Da-man ak-e-seo gu-ha-so-seo

South Korea 2020

Genre:
Action, Thriller

Director:
Hong Won-chan

Cast:
Hwang Jung-min
Lee Jung-jae
Park Jung-min
Park So-yi
Choi Hee-seo
Park Myung-hoon


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Deliver Us From Evil

Deliver Us From Evil - Film Screenshot 1

Story: In-nam (Hwang Jung-min) ist Auftragskiller geworden, nachdem er vom koreanischen Geheimdienst fallen gelassen wurde. Sein letzter Auftrag als Killer ist, einen japanischen Gangsterboss auszuschalten. Der Job ging sauber über die Bühne und In-nam will nach Panama auswandern. Da meldet sich ein alter Kontakt von ihm und sagt ihm, dass ihn seine Ex-Freundin Yeong-joo (Choi Hee-seo) sprechen möchte. In-nam ignoriert die Bitte, allerdings weiß er nicht, dass Yeong-joo vor ihrer Trennung schwanger geworden ist und sie eine Tochter haben. Yeong-joo ist völlig verzweifelt, weil ihr Kind Yoo-min (Park So-yi) in Bangkok entführt worden ist. Schließlich bekommt sie einen Anruf. Die Entführer fordern Lösegeld und Yeong-joo geht ohne die Polizei zum Treffpunkt. Kurze Zeit später bekommt In-nam einen Anruf, dass er die Leiche seiner Ex-Freundin abholen soll, da er als ihr Kontakt gelistet ist. Er erfährt von seiner Tochter und fliegt sofort nach Bangkok, um die Entführer und sein Kind zu finden. Doch er bekommt von seinem Auftraggeber noch einen Anruf, der ihn darüber in Kenntnis setzt, dass sein letztes Ziel einen Bruder hat. Ray (Lee Jung-jae) ist auch als "Butcher" bekannt und folgt In-nam nach Thailand. In-nam kümmert sich zunächst nicht darum, sondern besorgt sich mit Yui (Park Jung-min) einen Touristenführer, der sich mit dem versprochenen Geld endlich einer Geschlechtsoperation unterziehen will. In-nam hat sich bald aber nicht nur mit thailändischen Gangstern angelegt, sondern trifft letztlich auch auf Ray, der ein überaus gefährlicher Gegner ist...

Filmroll Deliver Us From Evil - Film Screenshot 2 Deliver Us From Evil - Film Screenshot 3 Filmroll
Deliver Us From Evil - Film Screenshot 4

Kritik: Das Genre des ehemaligen Black-Ops-Killers, der seine Tochter (selten auch ein anderes Familienmitglied) retten muss, ist spätestens seit den diversen "Taken"-Filmen etwas abgedroschen. Hwang Jeong-min ("The Spy Gone North") hatte aber noch nicht die Ehre, den vielleicht schon ein wenig in die Jahre gekommenen Actionhelden zu mimen. Letzten Endes bekommt man von dem Film aber nur genau das, was man erwartet: gute Action. Hwangs Talent als Darsteller wird aber verschwendet. Im Grunde kann man "Deliver Us From Evil" keine großen Vorwürfe machen, es sei denn man erwartet mehr als nur Action. Vielleicht sogar ein bisschen Herz in der Geschichte. Oder Originalität. Es ist klar, worauf diese Kritik hinauslaufen wird. Es gibt kaum Gründe diesen Film zu sehen, es sei denn, man steht einfach auf gut gemachtes Action-Kino. Die Auseinandersetzungen während dieser Achterbahnfahrt sind nämlich durchaus gelungen.

Deliver Us From Evil - Film Screenshot 5

Sobald wir uns in Bangkok befinden, macht sich eine gewisse Vertrautheit breit. Der orange-gelbe Filter über den Bildern, die schwüle Hitze, die irgendwie aggressiv auflädt, wenn man den transpirierenden Protagonisten nur zusieht, und das irgendwie generell Schmutzige und illegale Treiben in der Stadt dürfte den meisten nur allzu bekannt sein. Klar, dass unser Held der Geschichte dank seiner ganz besonderen Fähigkeiten kaum etwas zu befürchten hat. Jedenfalls nicht von den Gangstern, die seine Tochter entführt haben. Aber dann ist da ja noch der Bruder seines letzten Opfers. Lee Jung-jae ("Svaha: The Sixth Finger") spielt den "Butcher" mit einer schönen Mischung aus Ruhe und Ruhelosigkeit. Jemandem wie ihm will man nicht begegnen und spätestens nach dem eigentlichen Highlight des Films, als er sich durch eine ganze Horde von Möchtegern-Gangstern schnetzelt hat, wissen wir, dass man vor Ray Angst haben sollte. Lee kann in den Auseinandesetzungen auch schlichtweg seine Kampfexpertise sehr gut verkaufen.

Deliver Us From Evil - Film Screenshot 6

Natürlich gibt es auch zwischen Ray und In-nam einige Auseinandersetzungen. Eine wäre zu wenig gewesen, deshalb geraten die zwei immer wieder aneinander. Ist das durch das Drehbuch irgendwie motiviert? Nein, es scheint eher, als würde eine unbenannte Macht die zwei immer wieder zueinander führen. Das Drehbuch gewinnt also sicherlich keinen Punkt für Fleiß. Ohnehin war man hier sehr faul und die Geschichte erinnernt generell frappierend an den Hong Kong Thriller "Paradox" der SPL-Trilogie. Die Zufälle stören manchmal sogar den Spaß. Gegen Ende werden andauernd klassische Fehler begangen und als Zuschauer weiß man immer sofort, wohin die nicht immer nachvollziehbaren Entscheidungen der Charaktere führen. Manchmal fühlt man sich sogar richtig für dumm verkauft. Überdies haben Ray und In-nam eine gute Portion 80er Jahre in ihrem Blut, denn Stiche, Schusswunden etc. stecken sie so gut wie ohne Probleme weg. So ganz ohne Augenzwinkern kann das aber heutzutage nicht mehr funktionieren.

Deliver Us From Evil - Film Screenshot 7

Es ist überdies einfach unmöglich, über den mangelnden Realismus des sich sehr ernstnehmenden Actionstreifens hinwegzusehen. In-nam wird in seinem Wagen von vorne und hinten eine gefühlte Ewigkeit von Maschinengewehren beschossen, aber ihm passiert kaum etwas. Die Verbissenheit Rays treibt den Film aber genauso an wie die verzweifelte Suche des Helden nach seiner Tochter. Da gibt es nur ein kleines Problem. Das augenscheinliche Drama, das involviert sein soll, ist kaum auszumachen. Filme wie "The Man From Nowhere" haben da weitaus Besseres zu leisten vermocht. Immerhin ist das Tempo aber stets hoch gehalten und es gibt nie einen Augenblick, in dem der Adrenalinpegel nicht mindestens erhöht ist. Die Action weiß durch seine kinetische Energie zu jeder Zeit zu überzeugen. Das schließt sowohl die Schießereien als auch die Faust- bzw. Messerkämpfe mit ein. Hwang mag zwar kein Actionheld sein, aber dank der gelungenen Regie und dem Kniff, vor jedem Auftreffen eines Schlags die Geschwindigkeit der Bilder zu verdoppeln, entsteht die nötige Wucht hinter den Schlägen.

Filmroll Deliver Us From Evil - Film Screenshot 8 Deliver Us From Evil - Film Screenshot 9 Filmroll

Deliver Us From Evil - Film Screenshot 10

"Deliver Us From Evil" hätte von ein wenig mehr Charakterhintergründen profitiert. Es mangelt dem Streifen einfach an einem Herz. Eine kleine positive Überraschung ist diesbezüglich Park Jung-min ("Time to Hunt") als transgender Touristenführer, der enorm viel Spaß hat, seine Rolle auszufüllen, dabei augenscheinlich auch improvisiert und interessante Reaktionen bei Hwang Jeong-min hervorruft. Er gibt der Geschichte ein wenig Herz und ihm gehören eindeutig nicht wenige Szenen, auch wenn er in diesen nicht im Vordergrund stehen sollte. Ansonsten hat man in dem Actionstreifen eigentlich alles schon einmal gesehen. Schön ist das Ausmaß an Brutalität, das nicht übertrieben ist, aber doch wieder an Hong Kong Streifen erinnert und den involvierten Messern tatsächlich etwas Gefährliches verleiht. Als Actionfilm kann man "Deliver Us From Evil" jedem Fan des Genres nur wärmstens empfehlen. Als Film gibt es aber einfach zu wenig Neues, das ihn einen Platz auf einer Liste der gelungenen Filme des Jahres 2020 verdienen lassen würde.

(Autor: Manfred Selzer)
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