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Cloudy Mountain - Filmposter
Original Title:
Feng Bao

China 2022

Genre:
Action, Drama

Director:
Li Jun

Cast:
Zhu Yilong
Huang Zhizhong
Jiao Junfeng
Chen Shu
Cheng Taishen
Wang Ge
Lu Siyu
Hong Jiantao
Zhou Xiao'ou
Binzi


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Cloudy Mountain

Cloudy Mountain - Film Screenshot 1

Story: Seit zehn Jahren wird ein Tunnel für einen Hochgeschwindigkeitszug gebaut und der letzte Teil der Strecke verläuft durch einen Berg im Südwesten Chinas. Durch Verschiebungen der Indisch-Australischen Platte kommt es neuerdings aber immer wieder zu Veränderungen der geologischen Gegebenheiten. Spezialist Hong Yizhou (Zhu Yilong) hat daher alle Hände voll zu tun und kann mit seiner Freundin Lu Xiaojin (Jiao Junfeng), die für die Radarmessungen zuständig ist, gerade so eine Katastrophe verhindern. Hong überprüft daher einige Messgeräte, die am Berg angebracht sind, als sich die Struktur des Bergs verschiebt. Er stürzt ab und landet in einer Höhle, die hinter ihm verschüttet wird. Währenddessen ist Lu in der nahegelegenen Stadt, um Hongs Vater Yunbing (Huang Zhizhong) abzuholen. Durch die Verschiebung des Bergs tut sich der Boden auf und verschluckt einen Bus. Da Hong Yunbing früher in der Armee selbst Eisenbahnstrecken gebaut hat und dabei schon einige Rettungsmissionen durchgeführt hat, koordiniert er die ersten Rettungsmaßnahmen und wird schließlich zusammen mit dem Bus, Lu Xiaojin und einigen Businsassen von Geröll in einer Höhle eingeschlossen. Sie machen sich auf den Weg, einen Weg hinaus zu finden, während auch Hong Yizhou einen Weg an die Oberfläche sucht. Gleichzeitig sondieren Spezialisten die Lage und erkennen, dass es bald einen riesigen Erdrutsch geben wird, der das ganze Tunnelprojekt zunichte machen wird. Die einzige Lösung scheint eine kontrollierte Sprengung eines Teils vom Berg...

Filmroll Cloudy Mountain - Film Screenshot 2 Cloudy Mountain - Film Screenshot 3 Filmroll
Cloudy Mountain - Film Screenshot 4

Kritik: Mit dem immer größer werdenden Budget, das chinesischen Produktionen zur Verfügung steht, steigt natürlich auch die Anzahl der Katastrophenfilme, die das Land ins Kino bringen kann. Diesmal geht es um tektonische Platten, einen dadurch instabilen Berg und gewaltige Erdrutsche. Der Held der Geschichte muss also einen Berg kontrolliert sprengen. Das hört sich nach einem actiongeladenen Spektakel an und das ist es auch. Denn wenn man "Cloudy Mountain" eine Sache nicht vorwerfen kann, dann wäre das, dass das Tempo zu gemächlich ist. Davon abgesehen, kann man über den Film aber nicht viel mehr sagen, als über so viele ähnliche Genrewerke schon bemerkt wurde. Die Geschichte folgt den Standardregeln des Genres mitsamt ein wenig Drama, um den Film auch auf zwischenmenschlicher Ebene punkten lassen zu können. Nur dass dies nicht gelingt, da die Charaktere lediglich skizziert sind und es der Besetzung an namhaften bzw. charismatischen Stars mangelt.

Cloudy Mountain - Film Screenshot 5

Regisseur Li Jun hat bereits mit der chinesisch-koreanischen Co-Produktion "Tik Tok" einen durchschnittlichen, aber immerhin unterhaltsamen Action-Thriller auf die Beine gestellt. Diesmal sind die Größenverhältnisse aber epischer. "Cloudy Mountain" spart nicht mit spannungsgeladenen Momenten und so hält schon die Einleitung eine kleine Katastrophe bereit, in der unsere beiden Helden den Tag retten müssen. Jiao Junyan rückt aber mit der Zeit immer mehr in den Hintergrund, auch wenn sie immerhin jemand wichtigeren als nur die Freundin des Helden spielt. Der Protagonist, gespielt von Zhu Yilong, bekommt dann einen anderen Helfer zur Seite gestellt: seinen Vater, verkörpert von Huang Zhizhong ("Line Walker 2"). Das soll eine besondere Dynamik kreieren, da zwischen den beiden durch den Tod der Mutter eine große Kluft herrscht, die überbrückt werden muss. Zumindest wenn man die Katastrophe verhindern will, die eine ganze Stadt vernichten könnte. Eine gute Idee, wenn auch Genre-Standard. Leider ungeschickt umgesetzt.

Cloudy Mountain - Film Screenshot 6

Das Problem sind nämlich die schauspielerischen Leistungen, die durchgängig solide sind und keinesfalls B-Movie-Charakter haben, aber in den dramatischen Momenten nicht überzeugen können. Daran ist auch das Drehbuch schuld, das einige Szenen bereithält, die man nur als unfreiwillig komisch beschreiben kann. Der eine oder andere muss sich in einem Film dieser Art naturgemäß opfern, aber wenn man dabei keine Träne vergießt, sondern nur lachen muss, ist das kein Zeichen für Qualität. Das liegt auch daran, dass der Film in der ersten Hälfte noch relativ überzeugend hinsichtlich seiner Storyentwicklung ist, aber in der zweiten Hälfte werden Pläne ständig umgeworfen und die Katastrophe weiter und weiter auf die Spitze getrieben. So kündigt sich u.a. ein plötzlicher Sturm an oder die Strecke, an die der Sprengstoff gebracht wurden muss, ist einzig über eine große Felswand, die geklettert werden muss, zu erreichen. Ohne Absicherung, versteht sich.

Cloudy Mountain - Film Screenshot 7

Es ist überraschend, wie viel Free Climbing in dem Film vorzufinden ist. Vielleicht auch nicht, schließlich ist bereits im Titel ersichtlich, dass wir es mit einem Berg zu tun haben. Aber den Vater mit minimaler Absicherung an der Decke (!) einer Höhle entlangklettern zu sehen, ist wohl etwas, das man nicht unbedingt erwarten würde. Die Klettersequenzen sind aber in der Tat die spannendsten im Film, in denen auch wirklich Nervenkitzel aufkommt, ohne dass wie an anderer Stelle der pathosbeladene Soundtrack uns klar macht, dass wir gefälligst vor Spannung am Bildschirm zu kleben haben. Die zweite Hälfte des Streifens macht auch deshalb weniger Spaß, weil wir viel Heldentum bekommen. Den Vogel schießt man dann noch ab, indem man bei der Evakuierung die Durchsage macht, dass man der Partei und der Regierung vertrauen muss. Wahrscheinlich ist es im Angesicht des unnachgiebigen Festhaltens an den rigiden Corona-Regeln im Land wichtig, dass immer mal wieder zu betonen? Es ist jedenfalls schade, in chinesischen Produktionen immer noch solche Slogans zu hören.

Filmroll Cloudy Mountain - Film Screenshot 8 Cloudy Mountain - Film Screenshot 9 Filmroll

Cloudy Mountain - Film Screenshot 10

Das war aber noch nicht alles, denn der Vater war früher ein "Rail Soldier", einer jener Männer, die während des Zweiten Weltkriegs unter gefährlichen Bedingungen das Schienenetz ausgebaut und repariert haben. Am Ende zeigt sich, dass der Film auch ein Monument sein will, das die Helden des Eisenbahnbaus feiert. Bei einem stupiden Katastrophenfilm, von dem man sich einfach berieseln lassen will, wirkt das ziemlich unpassend. Immerhin stimmt, wie bereits erwähnt, das Tempo zu jeder Zeit. Die Spezialeffekte sind zumeist überzeugend genug, dass sie den Ablauf der Ereignisse nicht stören. Der Soundtrack sticht durch zu viele heldenhafte Dramatik hervor und der generelle Pathos wirkt irgendwann störend. Auch wenn der Film solider produziert und damit objektiv betrachtet besser ist, machen Filme wie "Skyfire" doch mehr Spaß, da man hier das volle B-Movie-Programm hat. "Cloudy Mountain" ist einfach nur ein sich zu ernst nehmender und daher unfreiwillig komischer Katastrophenstreifen, den man nicht gesehen haben muss.

(Autor: Manfred Selzer)
rating
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