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Original Title:
Saan cheung sau yu chi do sing

Hong Kong 2007

Genre:
Action

Director:
Keung Kwok-Man

Cast:
Anthony Wong
Francis Ng
Tiffany Tang Yan
Alex Fong
Eric Tsang
Andrew Wu Qingjie
Liu Yang
Liu Yuanyuan
Ma Shu


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Bullet and Brain

Story: Der Unterweltboss "The Principal" wird von seinem Untergebenen Winston (Andrew Wu) verraten. Vor seinem Ableben kann "The Principal" aber seiner Tochter Rain (Tiffany Tang) das Passwort für seinen Bankaccount geben. Noch wichtiger ist aber, dass er ihr die Adresse zweier Killer gibt, die ihm noch einen Gefallen schulden. Fall sie in Gefahr sein sollte, muss sie sich nur an Bullet (Francis Ng) und Brain (Anthony Wong) wenden.
Schon bald hat es Winston natürlich auf Rain abgesehen, da er einen großen Deal mit Boss Simon Chung (Eric Tsang) eingehen will, für dessen Abschluss er eine gehörige Summe Geld benötigt. Rain hat derweil das Pech von Fei (Alex Fong), einem Cop, der erst seit ein paar Wochen bei der Polizei ist, beschützt zu werden. Also ruft sie Bullet und Brain auf den Plan. Keine Sekunde zu früh wie sich herausstellt, doch Bullet und Brain haben neben Winston noch ihre eigenen Dämonen aus der Vergangenheit zu überwinden...

Kritik: Die Erwartungen an "Bullet and Brain" waren trotz namhafter Schauspielerriege niedrig. Der Grund: Wong Jing zeichnet sich für das Drehbuch und die Produktion aus. Wem der Name nichts sagt, hat Glück gehabt. Eigentlich ist es aber unmöglich Hong Kong Filme zu sehen und nicht früher oder später über ihn zu stolpern. Er ist ein Garant für schlechte Unterhaltung. Dabei sah es früher mit seinen Filmen, "God of Gamblers" oder "Tricky Brains", noch gar nicht so schlimm aus. Wong hat bloß einfach einen gewöhnungsbedürftigen Geschmack und schafft es bestenfalls in Slapstick-Komödien den richtigen Ton zu treffen.
Wenn man sich allerdings von dem schlechten Drehbuch und komplett fehlender Logik erholt hat, kann man mit diesem verdrehten Actionfilm voller ungewollter Komik durchaus seinen Spaß haben. Allerdings muss man dazu auch bereit sein und wie gesagt einige Kompromisse eingehen.

Die Story ist wirklich Standard und dermaßen holprig in Szene gesetzt, dass es weh tut. In schnellen aufeinanderfolgenden Bildern, wird uns verpackt, dass Fei nun der Bodyguard von Rain ist, der dies dann nur mit einem zu gespielt wirkenden gleichmütigen Achselzucken hinnimmt. Rain dagegen ist auf eine sehr nervende Weise verspielt, die die sich anbahnende und obligatorische Liebesgeschichte zwischen ihr und Fei noch schmerzhafter macht mit anzusehen.
Kommen wir gleich zu einigen wirklich dummen Fehlern im Drehbuch. Da wären die Gangster, die den Brief, mit dem Rain die beiden Killer anheuern will, abfangen wollen, indem sie den Briefkasten mit einem Raketenwerfer in die Luft jagen. Fei und Rain, die daneben stehen, lassen sie allerdings in Ruhe, obwohl Winston sich schon die ganze Zeit über die Unfähigkeit seiner Leute aufregt, die beiden zu fangen. Nun, zu Recht. Dann ist da noch Bullet, der in eine Falle läuft ohne Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, obwohl er weiß, dass man ihn erwartet. Und wie kümmern sich die Killer um ihren Widersacher Winston? Sie ziehen einfach neben ihm ein!

Man sieht also, dass niemand in "Bullet and Brain" so handelt, wie es ein normaler Mensch tun würde. Nachdem wir uns also mehrfach an den Kopf gegriffen haben und schlussendlich einfach zu erschöpft sind um uns noch weiter aufzuregen, fängt der Film fast schon an Spaß zu machen. Nach langer und irgendwie sogar effektiver, subtiler Einleitung der beiden Killer, bekommen wir dann endlich Francis Ng und Anthony Wong zu sehen. Die beiden HK-Veteranen brauche ich an dieser Stelle wohl kaum noch größer vorzustellen, und sie schaffen es tatsächlich den Film um einiges aufzuwerten. Die im Drehbuch als cool anvisierten Szenen sind allerdings nicht die erwähnenswerten, sondern jene, in denen die zwei frei mit dem arbeiten können, was sie vom Drehbuchschreiber als Vorlage bekommen haben. Also, die zwei, drei Gedanken, die sich Wong Jing über sie gemacht hat. Merkwürdigerweise sind die beiden aber oft zu unfokussiert. Man könnte meinen, die beiden würden Urlaub machen und sich nur nebenbei darum kümmern, Rain aus den Klauen von Winston zu befreien.

Denn was machen Bullet und Brain die meiste Zeit? Sie trauern ihrer Vergangenheit hinterher und versuchen diese (natürlich erst jetzt) zu verarbeiten. Bullet macht dies, indem er sich in eine Bar setzt, in der er versucht Freundschaft mit einer Tänzerin zu knüpfen, die genauso aussieht wie seine damalige Freundin, welche bei einem Feuergefecht ums Leben kam. Diese Art der Hintergrundgeschichte dient hier allerdings keinem größerem Zweck und hätte auch einfach weggelassen werden können. Es wäre niemandem aufgefallen.
In den Nebenrollen gibt es nur noch Eric Tsang zu erwähnen, der allerdings ebenfalls recht wenig zu tun hat und natürlich allerlei weibliche Darstellerinnen, die als visuelle Bonbons dienen. "Sex sells" ist eines von Wong Jings Motto, wie auch eine der sehr lang gewordenen Tanzszenen zeigt. "Bullet and Brain" ist an diesem Punkt aber ohnehin schon so ungewollt komisch, dass es beinahe schon gewollt erscheint, und die süßen Nebendarstellerinnen scheinen auch gar nicht mehr so forziert in den Film gezwungen. Das männliche Publikum dankt's.

Immerhin gibt es aber auch einige Actionszenen und oftmals kann der Film auch recht düster im Ton sein, was natürlich im krassen Gegensatz zum Rest steht. Die Action selbst ist allerdings oftmals zu überstilisiert, manchmal mit unnötigen Freeze-Frames, und mit billigen CGI-Special Effects von Explosionen garniert, so dass sie nicht immer überzeugen kann. Außerdem versucht sich "Bullet and Brain" daran einige Enthüllungen in den Film zu bauen, die aber keinem wirklichen Zweck dienen, und auch wenn lustig, doch eher noch mehr Logikfehler aufkommen lassen.
Regisseur Keung Kwok-Man kann aber an manchen Stellen zeigen, dass er durchaus fähig ist, hätte er denn besseres Material zum Arbeiten, denn seinen Erfahrungen als Kinematograph zeigen sich vor allem gegen Ende in der mit Neonkreuzen ausgestatten Kirche, die durchaus als eine gelungene Hommage an andere HK-Werke zu verstehen ist.
Wer also bereit ist, dass Gehirn auszuschalten wird unterhalten werden können, denn "Bullet and Brain" ist trotz allem vom Stil her ein HK-Film und hat eben Anthony Wong und Francis Ng in den Hauptrollen!

(Autor: Manfred Selzer)
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