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Badland Hunters - Filmposter
Original Title:
Hwang-ya

South Korea 2024

Genre:
Action

Director:
Heo Myung-haeng

Cast:
Ma Dong-seok
Lee Hee-jun
Lee Jun-young
Roh Jeong-eui
Ahn Ji-hye
Song Chae-bin


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Badland Hunters

Badland Hunters - Film Screenshot 1

Story: Nach einem Erdbeben, das komplett Korea dem Erdboden gleichgemacht hat, sind drei Jahre ins Land gezogen. Immer noch weiß man nicht, was im Rest der Welt passiert ist, denn jeder Kontakt nach draußen ist abgebrochen. In der postapokalyptischen Welt verdingt sich Nam-san (Ma Dong-seok) zusammen mit Ji-wan (Lee Jun-young) als Jäger. Das achtzehnjährige Mädchen Su-na (Roh Jeong-eui) wurde von Nam-san einst als Kind gerettet und lebt zusammen mit ihrer Großmutter in einer Zelt-Siedlung, wo auch Nam-san hin und wieder sein Erjagtes gegen Waren eintauscht. Eines Tages kommt eine Gruppe durch die Siedlung, die Su-na und ein paar weiteren Jugendlichen anbietet, zusammen mit ihren nächsten Verwandten in ein Apartmenthaus mitzukommen, in dem es genug frisches Wasser und Nahrung gibt. Su-na und ihre Großmutter gehen mit, doch tatsächlich führt der verrückte Doktor Yang Gi-su (Lee Hee-jun) mit Ex-Militärs in dem einzig noch stehenden Apartment-Komplex in Korea Experimente an Jugendlichen durch, um den menschlichen Organismus zu verändern, sodass die Menschen zukünftig ohne Wasser und Nahrung auskommen können. Vor allem will er aber seine tote Tochter ins Leben zurückholen. Als Su-na erkennt, dass irgendwas in dem Apartmentkomplex nicht stimmt, will sie flüchten, doch Nam-san und Ji-wan haben ebenfalls bereits Wind davon bekommen, dass es in dem Apartmentgebäude nicht mit rechten Dingen zugeht und sind auf dem Weg, Su-na zu retten.

Filmroll Badland Hunters - Film Screenshot 2 Badland Hunters - Film Screenshot 3 Filmroll
Badland Hunters - Film Screenshot 4

Review: Da Zeit ein immer kostbareres Gut wird, sucht man vielleicht erst einmal nach Kritiken zu einem Film, bevor man ein paar Stunden investiert. Das ist auch der Sinn dieser Seite: auf ein paar Geheimtipps aufmerksam zu machen und vor einschläferndem Filmen zu warnen. Aus diesem Grund bin ich mir nicht ganz sicher, was der Zweck hinter der Kritik zu "Badland Hunters" sein soll, denn augenscheinlich haben ihn die meisten schon gesehen, schließlich ist er (zumindest in Deutschland) nicht nur in den Top-Ten der Filme auf Netflix, sondern war sogar ein paar Tage auf dem ersten Platz. Vielleicht ist sich ja der eine oder andere aber noch unschlüssig, ob der Film sehenswert ist, und so kann man hier zumindest warnen, dass "Badland Hunters" nicht für jeden etwas ist, Action-Fans aber auf jeden Fall einen Blick riskieren sollten. Zuweilen ist der Streifen nämlich aus der Zeit gefallen. Da gibt es Helden, die sich mitten in einen Gang stellen und alles umschießen, während die Kugeln der gegnerischen Armee sie ausnahmslos verfehlen, sowie eine Handlung, die mitsamt ihres Serums, das zum Supersoldaten mutieren lässt, äußerst flach ist. Dafür ist die Action wiederum gnadenlos.

Badland Hunters - Film Screenshot 5

Ein Erdbeben, das alles verwüstet, keine Erklärung für diese Apokalypse und ein einzelner Apartmentkomplex, der noch steht? Spätestens, wenn wir das Gebäude sehen, wird uns klar, dass es sich hier eigentlich um eine Fortsetzung zu dem herausragenden "Concrete Utopia" handelt. Zumindest spielt der Film im gleichen "Universum". Zunächst einmal muss man sich darüber wundern, dass der Film aus marketingtechnischen Gründen nicht bereits im Poster auf diesen Umstand hinweist. Dann wiederum ist der "Vorgänger" international nicht so bekannt, als dass sich dies gelohnt hätte und eine Zwei im Titel hätte Netflix-Zuschauer wohl nur verwirrt. In jedem Fall war es eine großartige Wahl, denn so bin auch ich unvoreingenommen in den Film gegangen und das sollte jeder andere auch, denn an "Concrete Utopia" und seinem sozialkritischem Ton kann sich "Badland Hunters" nicht messen. Zwar wird auch hier die letzte Hoffnung der Menschheit in Form des Apartmentgebäudes, in dem sich die Gesellschaft sozialistischen Ideen und einem Personenkult verschrieben hat, durch den Kakao gezogen, aber die Tiefe bleibt dabei vollkommen auf der Strecke.

Badland Hunters - Film Screenshot 6

"Badland Hunters" will aber auch ein ganz anderer Film sein. Ein Action-Streifen mit ein wenig Zombie-Apokalypse, obwohl sich letzterer Aspekt zum Glück in Grenzen hält, denn (die meisten) Untoten behalten ihre kognitiven Fähigkeiten. Wo die Stärken und Schwächen des Films liegen, wird bereits zu Anfang klar. Die Charaktere sind flach geschrieben, aber Ma Dong-seok ("The Roundup") kann mit schlafwandlerischer Sicherheit sein typisches Charisma an den Tag legen und dabei den einen oder anderen lockeren Spruch loswerden. Zwar wird eine nicht ganz so heldenhafte Vergangenheit des Protagonisten angedeutet, aber Mas Charakter unterscheidet sich grundlegend nicht von seinen sonstigen Rollen. Hier gibt es also keine Überraschungen. Ähnlich verhält es sich mit seinen Fähigkeiten im Kampf. Nam-san ist eine unaufhaltsame Maschine, die nie in Bedrängnis gerät, sodass auch nie etwas auf dem Spiel steht, selbst wenn er sich einem ganzen Heer an Widersachern gegenübersieht. Und wieder einmal ist Heo Myung-haeng wie in Mas sonstigen Filmen als Choreograph tätig und lässt den Helden mit massiven Schlägen jeden innerhalb von Sekunden K.O. schlagen. Die Action hat also wieder einmal so richtig Wucht dahinter. Allerdings ist der Film auch Heos erster Ausflug auf den Regiestuhl.

Badland Hunters - Film Screenshot 7

Als Regisseur macht Heo auch einen recht guten Job. Einzig das Unterstreichen jedes Schlags durch eine künstliche Erschütterung des Bilds wirkt wie unnötige Effekthascherei. Schön ist dagegen, dass Heo als Choreograph noch ein paar Grappling- und Wrestling-Moves in die Kämpfe packt. Zuweilen stiehlt auch Ahn Ji-hye als Ex-Militär Ma die Schau, da sie mehr Agilität und Akrobatik an den Tag legen darf. Augenscheinlich hat Ahn die (meisten) Stunts auch selbst ausgeführt. Ein Actionstreifen mit ihr könnte Heo erlauben, bei seiner Choreographie noch einmal eine andere Richtung einzuschlagen, wie er es bereits bei "Brave Citizen" getan hat. Heo verlässt sich aber nicht nur auf waffenlose Kämpfe, sondern es gibt auch einige Schießereien. Die meisten sind recht unspektakulär, aber wenn Nam-san seine Schrotflinte auspackt, wird der Film noch einmal ein gutes Stück brutaler, und solche Szenen stellen tatsächlich die Highlights des Films dar. Mit seiner Machete weiß der Held auch Gliedmaßen und Köpfe abzutrennen, doch da wir die Bösewichte ohnehin unbewusst alle für Untote halten - auch wenn dem ganz klar nicht so ist und man darüber diskutieren könnte, ob man überhaupt untot ist, wenn man noch klar denken kann -, wirkt die zuweilen extreme Brutalität eher ein wenig abgedreht und adrenalinfördernd, als dass einem schlecht werden müsste.

Filmroll Badland Hunters - Film Screenshot 8 Badland Hunters - Film Screenshot 9 Filmroll

Badland Hunters - Film Screenshot 10

Es handelt sich hier also um Ma Dong-seoks bisher brutalsten Film, aber da es immer wieder auch ein paar Witze und Situationskomik gibt, und sich die Apartment-Gemeinschaft fast wie eine Karikatur einer sozialistischen Gesellschaftsform anfühlt, nimmt man hier nicht alles so ernst. In der Mitte offenbart "Badland Hunters" aber seine große Schwäche. Su-na kommt hinter das Geheimnis des Doktors und die Handlung sowie die klischeehaften Charaktere (allen voran Doktor Yang) lassen den Film an Fahrt verlieren, sodass sogar Langeweile aufkommt. Das liegt vor allem daran, dass Ma dann eine ganze Weile keine Rolle in dem Film spielt. Als er sich dann auf seine Rettungsmission begibt, wird es wieder unterhaltsam und man kann nicht umhin, als sich zu fragen, wie es wohl wäre, hätte man Nam-san sich durch das komplette Hochhaus kämpfen lassen, ganz im Stil eines "The Raid". Ich wäre jedenfalls dabei und der Gewaltgrad stimmt hier schon einmal. Die Action bleibt also das klare Verkaufsargument von "Badland Hunters" und Fans des Genres werden demnach ihren Spaß haben. Im Großen und Ganzen gibt es aber zu viele Klischees und 90er-Anleihen bezüglich unverwundbarer Helden und dämlicher Entscheidungen, die nicht durch das bisschen Augenzwinkern aufgefangen werden können. Fans von Ma Dong-seok wird dagegen freuen, dass er mal noch ein gutes Stück gewalttätiger sein darf, und das mag vielleicht sogar reichen, um "Badland Hunters" eine Empfehlung auszusprechen.

(Autor: Manfred Selzer)
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