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Alienoid 2: Return to the Future

Story: Yian (Kim Tae-ri) steckt nach wie vor in der Goryeo-Dynastie fest und sucht sowohl nach der Heiligen Klinge, die ihr den Weg zurück in das Jahr 2022 ermöglicht, als auch nach Thunder (Kim Woo-bin), dem Roboter, der ihr ebenfalls auf dem Weg in ihre Gegenwart helfen kann. Der Daoist Moo-reuk (Ryu Jun-yeol) sucht derweil ebenso nach der Klinge, weiß aber, dass in seinem Körper irgendein Wesen steckt. Tatsächlich suchen auch Außerirdische, die auf der Erde in menschlichen Körpern gefangengehalten werden, nach der Klinge. Sie wollen vermeiden, dass Yian oder Moo-reuk ins Jahr 2022 reisen, um dort eine Explosion zu verhindern, bei der durch ein Gas alle Außerirdischen perfekte Lebensbedingungen auf der Erde haben. Von all dem weiß der Krieger Nong-pa (Jin Sun-kyu) zwar nichts, aber er sucht wiederum nach der Klinge, um damit sein Augenlicht wiederherzustellen. Ebenso sind die beiden Zauberer Heuk-sol (Yum Jung-ah) und Cheong-woon (Jo Woo-jin) in die Jagd verwickelt. Währenddessen gibt es in der Gegenwart die Detonation, die das Gas freisetzt, und eine Katastrophe bahnt sich an. Die Ermittlerin Min Gae-in (Lee Hanee) wird Zeuge einiger unerklärlicher Vorkommnisse, als sie ihre Kollegen aber warnen will, schenkt man ihr kein Gehör. Glücklicherweise tauchen dann aber Yian und Moo-reuk auf und wollen das Schlimmste verhindern. Sie brauchen aber noch weitaus mehr Unterstützung, wenn sie erfolgreich gegen die mächtigen Außerirdischen sein wollen...

Review: Zumindest gefühlt durfte man ein gutes Stück länger auf die Fortsetzung von "Alienoid" warten, als gedacht. Dementsprechend war die Angst groß, mich nicht mehr in der Geschichte zurechtzufinden. Dank einer ausreichend langen Zusammenfassung der Geschehnisse des ersten Teils sollte das aber für die meisten kein allzu großes Problem darstellen. Dennoch empfehle ich, den ersten Teil noch einmal vorher zu sehen, da man ansonsten über die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander zunächst wieder im Dunkeln tappt. Es braucht eine Weile, bis der Film seinen Rhythmus gefunden hat und die zuweilen liebenswerten Charaktere uns wieder in den Film geholt haben. Genau genommen ist es an sich schon ein Wunder, dass man sich bei den unzähligen Geschehnissen überhaupt abgeholt fühlt und nicht alles schlicht wie eine wilde Aneinanderreihung von Action- und Comedyszenen wirkt. Ebenfalls erstaunlich ist, wie schon im ersten Teil, dass diese Mischung aus Science Fiction und Fantasy viel besser funktioniert, als sie es dürfte. Denn man könnte sich leicht vorstellen, dass dieser Film in China und für einen Streamingdienst produziert einfach nur lächerlich geworden wäre.

Sicherlich leisten die überzeugenden Spezialeffekte ihr Übriges, dass die Action glaubhaft ist, aber es sind vor allem die Darsteller, welche mit dem Herzen vollkommen bei der Sache sind, die den Film so gut funktionieren lassen. Ich bin mir zwar immer noch nicht sicher, ob der Wechsel zwischen Goryeo-Dynastie und Gegenwart nahtlos funktioniert, da wir immer sehr lange in der jeweiligen Zeit verweilen und man so den Eindruck bekommen könnte, dass der Film aus verschiedenen Episoden besteht, aber ehrlich gesagt, hätte man es wohl kaum viel besser machen können. Auch in dieser Hinsicht war ich also positiv überrascht. Es ist schwierig zu beschreiben, warum die Mischung so erstaunlich gut funktioniert. Vielleicht könnte man es so formulieren: Die Wuxia-Elemente mitsamt über Dächer fliegender Daoisten und Qi-Schlägen wirken in der Gegenwart so, als würde man einen Marvel-Superheldenfilm sehen. Und tatsächlich legt Regisseur Choi Dong-hoon ("Assassination") diesmal noch eine Schippe drauf und kreiert hier ein episches Abenteuer, das mit einem gelungenen Finale aufwarten kann. Es gibt nicht nur einfach Explosionen und Effektgewitter, sondern die Charaktere geben den jeweiligen Szenen ihre besondere Note, sodass sich die Action manchmal um einiges origineller anfühlt, als in den meisten Hollywood-Blockbustern der letzten Jahre.

Die Geschichte arbeitet mit etlichen verwickelten Strängen, die aber gekonnt zueinander geführt werden, wozu auch eine interessante Wendung beiträgt. Die zahlreichen Charaktere und ihre jeweiligen Ziele stellen dabei den Motor des Films dar und es ist immer schön zu sehen, wenn die Geschichte, ob im Kern originell oder nicht, durch die Individuen vorangetrieben wird. Die verschiedenen Charaktere bekommen auch alle genügend Zeit, lediglich Yian scheint dafür ein wenig zurücktreten zu müssen. Dafür wird aber jeder seinen Favoriten finden. Neben den Magiern von den Zwillingsbergen, die erneut ein kleines Highlight darstellen, bekommt diesmal auch die Ermittlerin mehr Zeit, genauso wie Nong-pa als einem Wuxia-Streifen entsprungener mächtiger Krieger, der alles etwas durcheinanderwürfelt, was alles in allem den Film noch abwechslungsreicher und bunter macht. Zwar bewegt sich der Ton des Streifens auf dem erwarteten Niveau eines unbeschwerten Actionstreifens, aber es gibt sogar Momente, in denen Elemente eines Horrorfilms hervorlugen. Beispielsweise als ein Sonderkommando in der vom Gas erfüllten Zone von den (doch durchaus furchterregend anzusehenden) Außerirdischen auseinandergenommen wird. Aber auch das fügt sich irgendwie erstaunlich nahtlos in den Rest des Films. Ein Problem bleibt, dass sich der Streifen hin und wieder etwas episodenartig anfühlt, aber das kommt doch ziemlich selten vor und das hervorragende Tempo lässt einen immer am Ball bleiben.

Trotz des guten Tempos begeht Regisseur Choi aber nicht den Fehler, seinen Film zu überdreht zu gestalten, wie dies bei episch ausgerichteten Fortsetzungen normalerweise der Fall ist. Es gibt bodenständige Kampfszenen angereichert mit Wire-Fu und manchmal auch ein wenig Comedy. In der Welt von "Alienoid" ist es auch kein Problem, dass die Magierin durch einen Spiegel ihre Faust auf gigantische Ausmaße anwachsen lassen kann, denn wenn es nötig ist, ist der Film eben auch gespickt mit Comic-Elementen. Es ist, als hätte man versucht, so viel wie möglich von allem, was unterhaltsam ist, in zwei Stunden unterzubringen. Und das funktioniert die meiste Zeit. Die Geschichte ist eigentlich völlig überladen mit den unzähligen Personen und zwei Zeitebenen, aber das Wichtigste ergibt am Ende alles Sinn, ohne dass man sich zu sehr den Kopf zerbrechen muss. Regisseur Choi lässt seine Bilder und die Action sprechen. Die kreierte Welt ist dabei äußerst lebendig und voller kleiner Details, die Sets sind gut gewählt und die Struktur des Films nachvollziehbarer, als man meinen würde. Der Soundtrack unterstreicht das Geschehen dabei ebenso gekonnt.

Am Ende dieser Kritik sollte klargeworden sein, dass "Alienoid 2" einfach gute Popcorn-Unterhaltung ist, ohne dass man gezwungenermaßen danach ein schlechtes Gewissen haben muss. Regisseur Choi ist sich der Absurdität der meisten Elemente in seinem Werk bewusst und zeigt sie trotzdem/gerade deswegen selbstbewusst. Was im ersten Teil noch ein Problem dargestellt hat, ist im zweiten Teil beinahe komplett hinweggefegt, da man sich mit dem ersten Teil schon bereiterklärt hat, sich auf diese bunte Welt einzulassen. Sicher, das Drehbuch hat seine Probleme, da es etwas zu verwoben hinsichtlich etwas ist, das an sich eine bestenfalls mittelklassige Sci-Fi-Geschichte ist, aber die Darsteller bringen alle enorm viel Energie in den Film und die Ereignisse sind beinahe perfekt durchgetaktet, sodass das Tempo stets mitreißend ist. Mit seinem Finale gelingt "Alienoid 2" zudem ein würdiger Abschluss. Wuxia- und Sci-Fi-Fans werden sich zudem problemlos abgeholt fühlen. Nach einer etwas holprigen ersten Hälfte, da ich mich erst wieder in die Geschichte hineinfinden musste, hat sich Chois Film damit als eine unterhaltsame Achterbahnfahrt angefühlt, die in der Kategorie Popcorn-Kino fraglos empfehlenswert ist.

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