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Original Title:
Gajok

South Korea 2004

Genre:
Drama

Director:
Lee Jeong-cheol

Cast:
Su-ae
Joo Hyeon
Park Ji-bin
Park Hee-soon
Eom Tae-woong
Jeong Wook


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A Family

Story: Jeong-eun (Su-ae) kommt nach einiger Zeit aus dem Gefängnis. Sie ist schon das dritte Mal verurteilt worden. Zuvor zwar nur für Diebstahl, aber das letzte Mal hat sie sogar jemanden mit dem Messer angegriffen. Zuhause kümmert sich ihr Vater Ju-seok (Joo Hyeon) alleine um seinen fünfjährigen Sohn Jeong-hwan (Park Ji-bin), da seine Frau schon gestorben ist. Er ist nicht wirklich glücklich darüber, dass seine Tochter wieder zurück ist und macht auch keinen Hehl daraus. Aber auch Jeong-eun macht ihrem Vater Vorwürfe, da sie der Meinung ist, dass sein Alkoholproblem ihre Mutter in den Tod getrieben hat. Ju-seoks frühere Probleme rühren jedoch daher, dass er nach einem Unfall nur noch ein Auge hat und daher nicht mehr weiter als Polizist arbeiten konnte. Sein früherer Beruf macht es für ihn nur umso schlimmer, dass seine Tochter sich mit dem Gangsterboss Chang-won (Park Hee-soon) eingelassen hat, welcher nun glaubt, dass Jeong-eun, bevor sie ins Gefängnis gegangen ist, Geld von ihm gestohlen hat, das er nun wieder zurückhaben will. Chang-won macht in seiner Rücksichtslosigkeit auch nicht Halt vor Jeong-euns Familie. Das Vater-Tochter Verhältnis ist in der Familie nicht besonders gut, aber um die Krise zu bewältigen, müssen die beiden sich endlich aussprechen.

Kritik: "A Family" ist ein Drama, das von vielen Zuschauern sehr geschätzt wird und das verwundert, schließlich ist das Drama doch eigentlich recht durchschnittlich, von den guten schauspielerischen Leistungen einmal abgesehen. Wir bekommen überdies nichts zu sehen, was wir nicht andernorts bereits präsentiert bekommen haben. Es ist zwar richtig, dass normalerweise keine Frau im Zentrum einer solchen Geschichte steht, und so braucht man hier auch nicht damit zu rechnen, dass Jeong-eun irgendwann die Nase voll davon hat, dass das Leben ihrer Familie bedroht wird und sie in einem blutigen Rachefeldzug das Recht in ihre eigene Hand nimmt, aber davon abgesehen, dass der Fokus hier mehr auf dem Drama der Geschichte liegt, kann "A Family" an keiner Stelle wirklich überraschen. Eigentlich weiß man zu jedem Zeitpunkt genau, wie sich die Geschichte entwickeln wird und das ist das größte Problem des Dramas. Denn ein unoriginelles Drama, kann in technischer Hinsicht noch so gut dastehen, es wird nicht völlig funktionieren können.

A Family - Film Screenshot 11

Tatsächlich gibt es eine Enthüllung, die nicht vorhersehbar ist, doch findet sich diese schon irgendwo in der ersten Hälfte des Films wieder. Eigentlich ist das nicht richtig, denn es gibt noch eine weitere Enthüllung, die jedoch für Dramen obligatorisch scheint und von daher keine Originalitätspunkte für sich gewinnen kann. Was den Film einzig interessant macht, ist die Beziehung zwischen Vater und Tochter, die von gegenseitigen Vorwürfen geprägt ist. Jeong-eun beschuldigt ihren Vater, ihre Mutter misshandelt zu haben, da er zum Alkoholiker geworden war, nachdem er seine Stelle als Polizist verloren hat. Das hatte zur Folge, dass sich Jeong-eun mit dubiosen Gestalten eingelassen hat und Teil einer Gangsterorganisation wurde, was für den Vater selbstverständlich eine große Enttäuschung ist. Doch es zeigt sich, dass die Vorwürfe sich gegenseitig bedingen und dass die Schuldzusprechung keinesfalls so einfach ist, wie es auf den ersten Blick scheinen mag.

A Family - Film Screenshot 12

Doch neben den Problemen innerhalb der Familie gibt es auch noch eine Bedrohung von außen. Der rücksichtslose Gangsterboss Chang-won will sein Geld von Jeong-eun haben und ist dafür auch bereit über Leichen zu gehen, wenn es sein muss. Er schreckt zumindest auch nicht davor zurück, Jeong-eun mit einem Aschenbecher fast bewusstlos zu schlagen und so bleibt sein Charakter zwar nicht mehr als genretypisch, aber durch die Gewalt, die er an den Tag legt, immerhin eine hassenswerte Persönlichkeit, sodass man sich wünschen würde, hier vielleicht doch noch eine Entwicklung in Richtung Rachethriller zu sehen zu bekommen. Aber Jeong-eun kann diese Rolle sicherlich nicht übernehmen, dazu ist sie zu schwach, und der Vater ist erstens zu alt dafür und will außerdem nur seinen Frieden. Er muss aber schließlich herausfinden, dass jemand wie Chang-won keine Ruhe gibt, selbst wenn er bekommen hat, was er eigentlich wollte. Eine andere Lösung als eine blutige scheint es deshalb nicht zu geben...

Su-ae, die später in Filmen wie "Once in a Summer" oder "Midnight FM" die Hauptrolle übernehmen sollte, gibt hier ihr Spielfilmdebut und macht dabei eine außerordentlich gute Figur. Ihr Charakter ist komplex, sie ist stark und zugleich zerbrechlich und ihr Wunsch, sich mit ihrem Vater zu versöhnen, ist trotz all der Feindseligkeiten auf unterschwellige Art immer zu spüren. Joo Hyeons Schauspiel ist noch etwas subtiler. Er gibt zwar vor, von seiner Tochter nichts mehr wissen zu wollen, doch er hat seine Gründe dafür und für den Zuschauer ist es nur allzu offensichtlich, dass sich am Ende Vater und Tochter in den Armen liegen werden. Aber das ist nicht das einzige, was man vorhersehen kann. Deshalb fehlt es dem Finale auch an Spannung und Dramatik, da hilft auch keine Slow-Motion und einfühlsame Musikuntermalung. Schade ist das schon, denn es ist leicht, sich vorzustellen, dass der Showdown zu einem emotionalen Höhepunkt hätte werden können, wenn das Drama nicht so offensichtlich auf das vorbestimmte Ende zulaufen würde.

A Family - Film Screenshot 13

Immerhin muss man "A Family" zu Gute halten, dass man hier bei dem Drama nicht allzu manipulativ vorgegangen ist. Obwohl natürlich ganz klar ist, an welchen Stellen der Zuschauer Tränen vergießen sollte. Außerdem ist der Film immer in Bewegung, die Beziehung zwischen Vater und Tochter entwickelt sich stetig und so kommt in den recht knappen 94 Minuten keine Langeweile auf. Es ist nur so, dass viele Elemente eines Dramas hier zusammengewürfelt wurden, ohne etwas Originelles zu schaffen. Viele Gelegenheiten scheinen auch verschenkt worden zu sein. Die Geschichte um den Gangsterboss fühlt sich immer etwas aufgedrängt an und besonders die Entwicklungen gegen Ende können nicht überraschen. Vielleicht ist das Ende dann sogar etwas zu versöhnlich und warm geworden. Ein paar mehr Emotionen hätten nicht geschadet, gerne auch weiterhin auf unterschwelliger Ebene, denn diesbezüglich hat "A Family" den richtigen Weg eingeschlagen. Die Vorhersehbarkeit des Plots lässt den Film aber keinesfalls über besseren Durchschnitt hinauskommen.

(Autor: Manfred Selzer)
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